sgv-Direktor Hans-Ulrich Bigler.
Bern – Mit den markanten Veränderungen sowohl im Wohn- wie auch im Mobilitätsverhalten der Bevölkerung wurde eine strategische Neuausrichtung der Raumentwicklung fällig. Diese Lücke wird präsentierten Raumkonzept Schweiz nur teilweise abgedeckt. Der sgv begrüsst das Dokument als eine Auslegeordnung von Sachthemen.
Allerdings lehnt der Gewerbeverband seinen Regelungsanspruch entschieden ab. Zudem bedauert der sgv, dass die KMU-Wirtschaft nicht in der Ausarbeitung einbezogen wurde.
Mobilität im Vordergrund
Der sgv misst der Frage, wie der Siedlungs- und Verkehrsentwicklung in der Schweiz mit wirksamen Instrumenten begegnet werden kann, eine hohe Priorität zu. Dabei stehen die Mobilität aller Wirtschaftstreibenden und die Planungssicherheit in der Siedlungsentwicklung im Vordergrund. Das Raumkonzept Schweiz soll als Auslegeordnung die wichtigsten Bereiche und Situationen der Raumplanung aufzeigen. Er muss zwingend die Anliegen einer modernen, innovativen und nachhaltigen Wirtschaft wie auch die Flexibilität der Bürger berücksichtigen.
Lösung greift zu kurz
Das heute vorgelegte Dokument tut dies nur in Ansätzen. Positiv zu bewerten sind die Analysen der urbanen Räume und der Achsen, die als wirtschaftliche Wachstumszentren dargestellt werden. Im Konzept fehlt jedoch eine Einschätzung der Flexibilität in der Raumplanung und der Bedürfnisse der KMU. Der Hauptmangel ist aber die fehlende systemische Sicht: Eine Strategie muss den Raum in seinen verschiedenen Ausprägungen beachten; das Raumkonzept sieht aber den Raum nur als Gegenstand von Planung und Regulierung an. Damit greift sie zu kurz.
Vereinfachung anstelle Zusatzregulierung
Als Auslegeordnung begrüsst der sgv das Raumkonzept Schweiz. Entschieden abgelehnt werden seine gesetzliche Verankerung und seine Verbindlichkeit als Leitlinie für die Raumplanung. Viel wichtiger als die Schaffung eines neuen Instruments in der ohnehin überfrachteten Raumplanung ist die Harmonisierung und Vereinfachung der jetzigen Regelungen. (sgv/mc/ps)