Niederstetten – Nach weniger als zwei Jahren Bauzeit nimmt das Recyclingcenter Ostschweiz (RCO) in Niederstetten bei Wil eine neuartige Aufbereitungsanlage in Betrieb. Die nassmechanische Anlage ermöglicht es, eine noch breitere Palette an Rückständen aus der Baubranche zu verwerten und so in den Stoffkreislauf zurückzuführen.
Mit der vollautomatischen Bodenwaschanlagenlage bereitet die RCO ab sofort auch belastete Bauabfälle auf und führt diese als hochwertige Materialien in den Baustoffkreislauf zurück. Die RCO rechnet mit rund 200’000 Tonnen aufbereitetem Baumaterial pro Jahr, das so wiederverbaut werden kann. Damit könnten jährlich über 500 Einfamilienhäuser aus nachhaltigem Baumaterial entstehen.
Waschen statt deponieren
Die nassmechanische Aufbereitungsanlage löst die seit rund zwei Jahrzehnten betriebene trockenmechanische Anlage ab. “Mit der Bodenwaschanlage können wir nun auch Materialien entgegennehmen und aufbereiten, die bis anhin deponiert werden mussten. Dazu gehören etwa verschmutzte Aushubmaterialien”, sagt Karin Steiner, Verwaltungsratspräsidentin der RCO. “Das spart nicht nur wertvollen Deponieraum, sondern schont auch die natürlichen Kiesressourcen.” Die Materialien finden anschliessend eine breite Anwendung im Hoch- und Tiefbau,
beispielsweise als Sand oder Kies für die Betonproduktion.
Baustoffrecycling auf nächstem Level
Die hochmoderne Verfahrenstechnik sortiert, klassifiziert und dosiert die verschiedenen Materialkomponenten. “Zudem lassen sich Schad- und Fremdstoffe effizient entfernen, was für eine deutlich verbesserte Qualität der Produkte sorgt”, erklärt Stefan Eberhard, Delegierter des
Verwaltungsrates. “Die so produzierten Baustoffe sind qualitativ hochwertig und normkonform – das zeigt auch unser Betriebsgebäude.” Dieses besteht zu einem sehr grossen Teil aus rezykliertem Baumaterial und dient der RCO als Showroom, um Kunden und der Öffentlichkeit die vielen Vorteile von nachhaltigem Baumaterial visuell aufzuzeigen. (mc/pg)