Renditeimmobilien verlieren im dritten Quartal an Wert
Zürich – Im dritten Quartal haben Renditeimmobilien in fast allen Regionen an Marktwert eingebüsst. Auf das ganze Jahr gesehen ist dennoch von einer Seitwärtsbewegung auszugehen.
Der Marktwert von gemischt genutzten Renditeimmobilien ist im dritten Quartal im Vergleich zum Vorquartal um 1,7 Prozent gesunken, wie das Beratungs- und Forschungsunternehmen Fahrländer Partner Raumentwicklung (FPRE) am Freitag mitteilte. Im Jahresvergleich ergibt sich jedoch noch ein Wertzuwachs von 5,7 Prozent.
Reine Mehrfamilienhäuser wurden im dritten Quartal im Schnitt sogar 1,9 Prozent günstiger. Am grössten war der Rückgang in der Region Jura (-3,5%). Daneben verzeichneten auch Basel und Genfersee (je -2,0%) sowie Mittelland, Ostschweiz und Zürich (je -1,9%) Verluste. Einzig im Tessin gewannen Mehrfamilienhäuser leicht an Wert (+0,2%).
Nachdem Mehrfamilienhäuser die letzten zwei Jahre deutlich teurer geworden sind, hat damit seit dem zweiten Quartal dieses Jahres eine Gegenbewegung eingesetzt. Zuletzt gab es im dritten Quartal 2020, auf dem Höhepunkt der Corona-Krise, einen ähnlich starken Rücksetzer.
Inflation und Zinsen belasten
Die Inflation und der Anstieg der Zinsen habe die Bewertung der Mehrfamilienhäuser negativ beeinflusst, heisst es weiter. Für das ganze Jahr gehen die Experten von FPRE aber von einer Seitwärtsbewegung aus.
«Im nächsten Jahr dürften die Marktwerte vor allem in Regionen mit geringer Nachfrage nach Mietwohnungen und steigenden Leerständen unter Druck geraten», lässt sich FPRE-Partner Stefan Fahrländer in der Mitteilung zitieren. Weniger Probleme erwartet er hingegen in den Boomregionen Genfersee und Zürich.
Grosse Unterschiede bei Büroimmobilien
Der Rückgang bei den Büroimmobilien fiel mit 1,3 Prozent etwas geringer aus. Die Regionen zeigen jedoch deutliche Unterschiede. Während Basel (-5,7%) und Zürich (-4,2%) deutlich Federn lassen mussten, stieg der Marktwert der Büros in der Südschweiz oder am Genfersee um 4,5 beziehungsweise 4,1 Prozent deutlich an.
Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum liegt der Zuwachs bei stattlichen 12,2 Prozent. Jedoch ist hier zu bemerken, dass der Marktwert in der Corona-Krise stark eingebrochen ist und sich seitdem auf Erholungskurs befindet. Aktuell befinden sich die Bewertungen laut der Erhebung in etwa auf dem Niveau von 2017.
Für die Ermittlung des Marktwerts führt FPRE verschiedene nationale und regionale Immobilienindizes zusammen. (awp/mc/pg)