Zürich – Wer Wohneigentum kaufen will, muss weiterhin tief in die Tasche greifen. Trotz steigender Preise ist das Risiko einer Immobilienblase aber gering.
Tiefere Zinsen haben das Interesse am Wohneigentum wiederbelebt, stellte das am Freitag veröffentlichte «Immo-Monitoring» von Wüest Partner fest. Durch die Senkungen des Leitzinses, der bis Ende 2025 auf 0 Prozent zurückkehren könnte, würden auch Baufinanzierungen wieder günstiger. Davon dürfte die Neubautätigkeit weiter profitieren, schrieb der Immobilienexperte.
Die Zahl der Baubewilligungen stieg im vergangenen Jahr um ein Viertel. Bisher habe sich die Zunahme aber noch nicht in einem deutlich grösseren Angebot an verfügbaren Wohnungen niedergeschlagen, heisst es in der Mitteilung. Gleichzeitig kurble das Bevölkerungswachstum die Nachfrage weiter an.
2024 sei es deshalb erneut zu einem kräftigen Preisanstieg gekommen. Eigentumswohnungen wurden laut den Angaben um 4,2 Prozent teurer, diejenigen von Einfamilienhäusern um 3,4 Prozent.
Trotz der jüngsten Preissteigerung drohe keine Immobilienblase, schrieb Wüest Partner. Die Dynamik der Schweizer Wohneigentumspreise stimme mit der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes überein, so dass das Risiko einer Überbewertung oder einer Immobilienblase derzeit gering sei.
Wohnmietpreise dürften steigen
Deutlich in die Höhe geklettert sind im vergangenen Jahr auch die Angebotsmieten, und zwar um 4,7 Prozent. Weil die Knappheit anhält, dürften die Wohnungsmieten im Jahr 2025 weiter zulegen, allerdings in moderatem Umfang, hiess es in der Mitteilung. Es wird mit einer durchschnittlichen Erhöhung der Angebotsmieten von 1,9 Prozent auf nationaler Ebene gerechnet.
Anders verhält es sich für Bestandesmieten. Mit der erwarteten Senkung des Referenzzinssatzes im März 2025 könnten viele Mieter eine Mietreduktion beantragen. Wüest Partner stellen bei bestehenden Mietverträgen einen durchschnittlichen Rückgang von 0,9 Prozent in Aussicht.
Stagnierende Büromieten
Eine nahezu stabile Entwicklung prognostizieren die Immobilienexperten hingegen für die Angebotsmieten im Büromarkt. Im laufenden Jahr würden voraussichtlich weniger neue Stellen geschaffen als 2024. Die nach wie vor schwache Bautätigkeit verhindere zugleich ein Überangebot und stütze so das Gleichgewicht am Markt.
Bei den Angebotsmieten für Läden rechnen Wüest Partner sogar mit einem Rückgang um 1,5 Prozent, wobei je nach Region deutliche Unterschiede zu erwarten seien. Grund dafür sind Onlineshops, die Detailhandelsgeschäfte unter Druck setzen. (awp/mc/ps)