Von Robert Jakob
Zum ersten Mal hatte ich über die Feiertage keinen Jahresrückblick geschaut. 2021 war mir bis zum Schluss verleidet. Aber ganz im Sinne der «10 unwahrscheinlichen, aber in ihren Auswirkungen unterschätzten Vorhersagen» meines Namensvetters Steen Jakobsen (https://www.moneycab.com/finanz/outrageous-predictions-der-saxo-bank-fuer-2022-eine-revolution-ist-im-anmarsch/), seines Zeichens Chefökonom der Saxo Bank, wage ich mich an die «10 wahrscheinlichen Prognosen für 2022 und ihre überdrehten Folgen». Denn wer will schon nach hinten. Also lieber nach vorne blicken, der Sonne entgegen!
Januar 2022: Der in einer Meraner Schönheitsklinik frisch geliftete Silvio Berlusconi gewinnt die Wahl zum italienischen Staatspräsidenten. Italienische Staatsanleihen verlieren daraufhin derart rapide an Wert, dass Mario Draghi von sich aus den sofortigen Austritt Italiens aus dem Euro erklärt und die Lira wieder einführt. Die Target2-Salden werden glattgestellt/ausgeglichen.
Italien verspricht, die daraus resultierenden Verpflichtungen mit der «Nuova Lira» schrittweise bis 2037 zurückzuzahlen.
Ein plötzlicher Wintereinbruch führt in weiten Teilen Europas zu Zusammenbrüchen in der Stromversorgung. Am Schnapstag 22.2.2022 erklären die Penta-Länder (Belgien, Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Niederlande, Österreich und Schweiz) unter Führung Deutschlands den Stromkrisenvorsorgenotstand.
In der Folge gründet sich in der Schweiz die Bewegung «pro energia rara» mit der Kernforderung: Bau neuer Atomkraftwerke.
Am Ende des Coronawinters 2021/2022 ist sich die überwältigende Mehrheit der Politiker wieder einmal einig, dass das Schlimmste überstanden ist.
Der bekannteste Schweizer Virologe, Marco Rima, lanciert nach langer Schaffenspause seine neue Show «Auf du und du, mit Gnu und Kuh», in welcher er den grassierenden Missbrauch von Vakzinen (etymologisch «von der Kuh stammend») auf die Schippe/Mistgabel nimmt.
1. April 2022: Der dritte Österreichische Bundeskanzler des gerade einmal ein Quartal alten neuen Jahres, Gottlieb Sargnagel, der seine politische Karriere einer beispiellosen Medienkampagne unter Mithilfe des milliardenschweren Internetinvestors Peter Thiel verdankt, ruft das Land zu einer Innovationsoffensive und zu neuer Kraft durch Freude auf. Er gehört weder ÖVP, noch SPÖ, noch FPÖ an und bezeichnet sich als «grön» wie die Wiese.
Er sagt, er kenne keine Parteien mehr, sondern nur noch Österreicher.
Ein milder Frühling wird durch eine Dauerregenperiode aufgeweicht, in deren Folge diesmal nicht Deutschland, sondern die Schweiz unter Wasser steht. Das Wasserschloss Europas muss daraufhin sämtliche Pumpspeicherkraftwerke volllaufen lassen, um nicht im Unterland total abzusaufen und kann so der EU keinen Strom mehr liefern, was wiederum das ohnehin angeschlagene bilaterale Verhältnis zur Europäischen Gemeinschaft belastet.
Dumm gelaufen für die Schweizer Diplomatie.
Das NEIN des Schweizer Stimmvolks zum Mediengesetz im Februar verlangt im sogenannten Sommerloch sein erstes Opfer. Ringier Axel Springer Schweiz fusioniert mit der Neuen Zürcher Zeitung. NZZ-Chefredaktor Eric Gujer wird mit folgenden Worten zitiert: «In einer Welt sinkender Anzeigenerträge und langweiliger Artikel müssen neue Wege begangen werden, um die saure Gurkenzeit zu durchstehen. Es darf keine Denkverbote oder gar Spielverbote mehr geben».
Die Gewerkschaft syndicom ruft zur Mässigung auf und sozialverträglichem Palaver – oder so ähnlich.
Auch dieser Sommer endet nicht im Loch, sondern mit einem Hitzerekord.
Das führt zu Ernteausfällen bei Knollensellerie, Rettich, Blumenkohl, Zwiebeln, Kabis, Fenchel, Radieschen, Peperoni, Gurken, Tomaten, Chinakohl, Zucchetti, Wirz, Patisson, Spinat, Lauch, Kürbis, Bohnen, Erbsen, Linsen, Kartoffeln, Broccoli, Stangensellerie, Mais, gelben Rüben, roten Rüben, Zuckerrüben, Randen, Rucola, Kopfsalat, Eisbergsalat, Feldsalat. Der Bauernverband spricht von einer wirtschaftlichen Katastrophe für die Gemüsebauern. Pro Familia Schweiz hat zum ersten Mal den «Kleinkinder-Zufriedenheitsindex» durch Meinungsumfragen der Eltern eruiert und einen noch nie dagewesenen Höchststand am Mittagstisch und zum Abendbrot festgestellt.
Der sogenannte Wirtschaftsnobelpreis geht in diesem Jahr an den US-Amerikaner Nouriel Roubini und den Schweizer Marc Faber zu gleichen Teilen (ex aequo). Die Begründung: Sie haben bevorstehende Börsencrashs anderthalb Dutzend Male vorhergesagt. Da diese nie eingetreten sind, hätten die beiden Anlageprofis unsägliches Investorenleid verhindert.
Ende Oktober an einem schwarzen Freitag kommt es wenige Tage nach der Verleihung des Wirtschaftsnobelpreises doch zum grossen Crash.
November 2022. Bei den Midterm elections, den Wahlen zum US-Kongress zwischen zwei Präsidentschaftswahlen, siegen die Republikaner und küren anschliessend Donald Trump mit grosser Mehrheit zu ihrem Präsidentschaftskandidaten.
Sein erstes Wahlversprechen ist nicht die Erhöhung der wirtschaftlichen Schlagkraft der Vereinigten Staaten (Make America Great Again and Again and Again), kurz «MEGAAAAA!», sondern die Annullierung der Winterolympiade in Peking, da die dortigen überraschenden Erfolge der Chinesen unter Doping zustande gekommen sind.
Dezember des verflixten Jahres 2022: Die neue Omega-Variante bereitet Virologen und Impfgegnern gleichermassen Sorgen. Der Papst ruft die Christenheit zur Einheit, nicht zur Spaltung, auf. Der Schweizer Bundespräsident und Olaf Scholz halten Neujahrsansprachen, bei denen die Zuhörer einschlafen oder sich verzweifelt einen hinter die Binde kippen. Der Name des österreichischen Bundeskanzlers Gottlieb Sargnagel ist längst wieder in Vergessenheit geraten und Alexander Van der Bellen hält schon wieder die Neujahrspredigt.
Aber so muss es nicht kommen. Denn der Name der neuen Virusvariante wird vermutlich Epsilon sein.
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