Von Robert Jakob
Doping ist nicht nur ein grassierendes Problem im Sport. Auch in der Wirtschaft nimmt es Überhand. Die niedrigen Zinsen dopen die Staats- und die Unternehmensfinanzierung. Das ist aber ungesund. Denn es verzerrt den Wettbewerb. Gerade so wie im Sport.
Staaten und Unternehmen gehen jeden Weg ohne Reue – es werden Investitionen getätigt, aber viele haben unzureichende Renditen. Das süsse Gift des Dopings durch die Zentralbanken macht’s möglich. Mit billigem Geld hält so mancher durch, obwohl ihm unter normalen Verhältnissen schon längst die Luft ausgegangen wäre. So entstehen Zombieunternehmen, die ohne das Doping nicht weit kämen. Sie verschärfen damit aber Nachfrageausfälle. Das Geld wird oft ausgerechnet denjenigen zur Verfügung gestellt, die am lautesten blöken oder am besten blenden. Geschätzt ein Sechstel aller Unternehmen ist eigentlich gar nicht überlebensfähig und besteht nur aus schönem Schein.
Zahlungsmoral sinkt
Wer von den seriösen Unternehmen mit vernünftigem Geschäftsmodell strategisch denkt, der nutzt hingegen die verkehrte Zinswelt, um sich von seiner Schuldenlast zu befreien. Die nächsten Monate, vielleicht auch Jahre, werden die Spreu vom Weizen trennen. Wer kann, der macht sich fit für härtere Zeiten. Ein schneller Anstieg der Zinsen ist im Augenblick nicht denkbar, ohne dass eine Reihe öffentlicher Haushalte und Unternehmen kollabiert. Aber alles aufgenommene Geld, muss irgendwann einmal zurückgezahlt werden. So wollen es jedenfalls die Kreditverträge in der Privatwirtschaft. Namhafte und grosse Unternehmen sind in diesem Jahr in Deutschland verstärkt von Insolvenzen betroffen. Der Kreditversicherer Euler Hermes zählte in den ersten neun Monaten 27 Insolvenzen von Firmen mit mehr als 50 Millionen Euro Umsatz, gegenüber 19 Fällen im Vorjahreszeitraum. Das ist ein Anstieg um fast die Hälfte. Nach einer Hochrechnung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) müssen die Warenkredit- und Kautionsversicherer im laufenden Jahr für Schäden in Höhe von fast 900 Millionen Euro geradestehen – das entspricht einer Steigerung von über 60 Prozent. Die Zahlungsmoral sinkt zusehend.
Tag der Wahrheit ist nicht weit
Mit dem Aufschub des Tages der Wahrheit, nämlich der Rückzahlung ausstehender Kredite auf den Sankt-Nimmerleinstag, legen die Währungshüter die Lunte ans System. Denn die Geldschwemme bläht die ungesunde Mischung aus Zombieunternehmen, Privatschulden und überteuerten Sachwerten weiter auf. Die Knappheit bei den Anlagen hat zur Explosion der Preise geführt. Dies gilt vor allem bei den nicht oder nur sehr langsam vermehrbaren Gütern, wie Grund und Boden und damit auch Gebäuden. Selbst Landwirte haben mittlerweile Mühe, Ackerboden zu kaufen. Und auch gute Aktien sind, verstärkt durch zahlreiche Rückkaufprogramme, teuer geworden. Denn viel überflüssiges Geld sucht händeringend irgendeine Anlagemöglichkeit.
Die Vermögenswerteblase bläht sich immer stärker auf. Ihr Platzen – vielleicht eingeläutet durch einen Crash der komplett irreal bewerteten Anleihenmärkte – riskiert alle Finanzmärkte mitzureissen. Gedopte Sportler kollabieren bekanntlich häufig mitten im Wettkampf.
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Noch nie seit dem 2. Weltkrieg haben die staatlichen Autoritäten dermassen stark und willkürlich nach dem Privatvermögen ihrer Bürger gegriffen. Unter dem Deckmantel von Terrorismusbekämpfung, Bankenrettung, ja sogar sozialer Gerechtigkeit, geht es unverblümt ans Portemonnaie. Die Hände, die danach grabschen werden immer länger, weil mit offenen Armen ausgegeben wird, was gerade erst eingenommen wurde. Hilflos kommt sich der „Steuerbürger“ vor, nein teilweise verhöhnt, wenn er sieht, was mit seinem Geld angerichtet wird. Für das wenige, das er besitzt, bekommt er noch nicht einmal einen anständigen Zins. Verständlich, dass er händeringend nach Auswegen sucht. Die Rettungswege werden immer enger, länger und sind oft mit vielerlei Hindernissen verstellt. Aber diese Schwierigkeiten kann man aus dem Weg räumen, und daher gibt es eine Rettung für das sauer verdiente Ersparte. Genau davon handelt dieses Buch.
Zum Autor:
Robert Jakob ist promovierter Naturwissenschaftler und Buchautor und arbeitete sowohl in der Grundlagenforschung als auch für Verlage, Versicherungen und Banken. Seit Jahrzehnten ist der Wissenschaftler und Kommunikationsspezialist ein ausgewiesener Kenner der Finanzszene. Er leitete nicht nur die Redaktion des Swiss Equity Magazins (einem Tochterunternehmen der NZZ), sondern dortselbst auch das Team der Aktienanalysten.