Von Robert Jakob
Der Völkerrechtsbruch durch die russischen Invasoren hat einen epochalen Wandel zur Folge. Bleibt die Aggression unbeantwortet, wird sie auch nach Asien ausstrahlen.
Die chinesische Armee mag gross sein, was die Zahl der Soldaten anbelangt. Technologisch ist sie rückständig. Aber neueste Wirtschaftsdaten lassen aufhorchen. China erhöht die Militärausgaben um 7,1 Prozent. Das ist deutlich mehr als das momentan schwache (und von den Statistikern geschönte) Wirtschaftswachstum. China rüstet auf.
Aufhorchen lässt jetzt Aussenminister Wang Yi. Der pries zu Wochenbeginn die chinesisch-russischen Beziehungen in seiner Jahrespressekonferenz als «Beitrag zu Frieden, Stabilität und Entwicklung in der Welt“ und verkündete, dass die beiden Länder «egal wie düster die internationale Lage ist (…) ihre umfassende strategische Partnerschaft in der neuen Ära fortsetzen.» Geht’s noch schönfärberischer in menschenverachtenden Zeiten?
Warum China selbst bei einem Paranoiker ein Auge zudrückt
Schon seit Längerem stellt sich China bei Russland blind und bei Klagen gegen Menschenrechtsverletzungen ständig taub, hat man doch mit Tibet und mit den Umerziehungslagern für die Uiguren genug Dreck am Stecken. Gleichzeitig hofiert das Reich der Mitte die ehemaligen mittelasiatischen Sowjetrepubliken. Von Kirgistan bis Usbekistan brachen dort mit dem Verfall der Sowjetunion die Einnahmen der ärmeren Bevölkerungsschichten weg, was in Kasachstan um die Jahreswende zu einem Volksaufstand führte, der mit russischer Hilfe niedergeschlagen wurde.
Eine zentralasiatische Despoten-Allianz zwischen Xi und Putin ist ebenso möglich wie schon mal eine vorsorgliche Positionierung Chinas für die Zeit nach Putin. Denn Russland ist kein gleichwertiger Partner für die Chinesen. Deren Wirtschaft ist dynamisch und breit aufgestellt. Russland hingegen produziert nur Energy, Metalle und Kriegsgut.
Setzt sich der «Puter» mit seiner Kriegstreiberei durch, werden die Chinesen auf Taiwan losgehen
Als Stosstrupp gegen den Westen ist Russland für China der nützliche Idiot. Der Puter sät Chaos, weil er dadurch die Entscheidungshoheit gewinnt. Demokratien reagieren langsamer, da Mitbestimmung in Gremien, Stäben und Zirkeln Zeit braucht. Der Gewaltherrscher aber meint, die Menschen vor sich hertreiben zu können, in dem er rasend schnell und unberechenbar seine einsamen Entscheidungen raushaut. Aber die Wirtschaftssanktionen gegen ihn sind schneller gekommen, und auch noch um vieles härter als erwartet. Daher schlägt der Despot reflexhaft wild um sich.
Dass China diesem diabolischen Treiben vergnüglich zuschaut, ist Teil des Plans. Denn sollte Putin an der Macht bleiben, wäre der Beweis erbracht, dass sich der Westen nicht durchsetzen kann. Dann käme nach der Zerstörung der Demokratie in Hongkong Plan A, die Annexion Taiwans, zum Tragen, und zwar mit derselben Gewalt, wie sie der Puter in der Ukraine anwendet. Sollte der Egoman aber mit seinem Riesenreich scheitern, kann China immer noch günstig Energy, Metalle und Kriegsmaterial von Russland haben. Das ist Plan B.
Die USA sollten jedoch schnellstmöglich über eine Militärbasis im ehemaligen Formosa nachdenken – nicht nur über ein paar «Berater» – ehe es zu spät ist. Denn der ganze asiatische Grossraum mit Ausnahme Japans könnte bald zur Disposition stehen.
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