Robert Jakobs Wirtschaftslupe: Wird Elon Musk zum Königsmacher?

Robert Jakobs Wirtschaftslupe: Wird Elon Musk zum Königsmacher?
Tech-Milliardär und Tesla-Chef Elon Musk.

Von Robert Jakob

Wichtige Ereignisse haben schon lange ihre Schatten voraus geworfen. Sprichwörtliche Ganovenehre könnte dem grössten Politclown, der je auf einem amerikanischen Präsidentensessel sass, zu einer zweiten Amtszeit verhelfen.

Die Dramaqueen der US-Wirtschaft, Elon Musk, hat im Gegenzug zu Trumps Versprechen, ihn im Falle eines Wahlsieges zum Spiritus Rector der amerikanischen Wirtschaft zu machen, seine volle Kampagnenunterstützung in besonders kreativer Art und Weise hochgefahren. Denn in Swing-Staaten, wo es also 50/50 steht, könnte die Wahlmobilisierungslotterie, die der Multimilliardär Musk mit seinem Taschengeld angestossen hat, Donald Trump den entscheidenden Vorsprung bringen.

Jeden Tag bis zum Wahltag 5. November ist Zahltag – eine Million Dollar pro Ziehung. Wer an Musks publikumswirksamer Lotterie teilnehmen will, muss sich einer Petition zur Meinungsfreiheit und dem Recht auf das Tragen von Schusswaffen bekennen. Zugleich muss er sich in einem der sieben wahlentscheidenden Bundesstaaten als Wähler registriert haben. Das Kalkül dahinter ist eindeutig, da die Schnittmenge klar ist. Die Lotterie soll scharenweise Wähler mobilisieren, die ausgerechnet Trump ihre Stimme geben. Das könnte in der Tat ein «Game Changer» werden.

Kann er Trump den Sieg kaufen?
Dass er mit seinem Geld Meinung macht, ist nicht das erste Mal für Elon Musk (bisher hat er bereits einen dreistelligen Millionenförderbetrag seinen neuen Buddy zugeschoben). Dass er Meinungsmanipulation jetzt aber auf hinterhältige Art unter Umgehung aller demokratischen Regeln tut, ist verwerflich. Neben Rupert Murdoch ist Elon Musk nun der zweite Grossunternehmer aus der Medienindustrie, der seine Dienste untertänigst Trump unterstellt hat. Amazon-Hauptaktionär Jeff Bezos wiederum hat der von ihm gehaltenen Washington Post verboten, eine bereits geschriebene Wahlempfehlung für Kamala Harris zu veröffentlichen. Als neben Musk ebenfalls bedeutender Weltraumunternehmer hofft er offenbar im Falle eines Wahlsieges des irdischen Abschaums auf Staatsaufträge. Zum Gelde drängt, am Gelde hängt doch alles.

Der gebürtige Südafrikaner Elon Musk hat es in seiner Unterstützerrolle auf der Ziellinie besonders auf Pennsylvania mit seinen vielen Deutschstämmigen abgesehen. Mit seinen 19 Elektoren könnte Pennsylvania das Zünglein an der Waage sein, um am 5.11. die nötigen 270 Stimmen für den Wahlsieg des SOTUS (Sociopath of the US) zu erreichen. Dafür scheut Elon auch vor einem Kopfgeld nicht zurück. Die Staatsanwaltschaft wirft Musks Political Action Comittee vor, eine «illegale Lotterie» zu betreiben und zitiert ihn vor Gericht. Im Handbuch des Justizministeriums zu Wahlstraftaten werden auch «Lotteriechancen“ im Austausch für Stimmabgabe oder Registrierung als eine Form der Bestechung aufgeführt. Der kreative Multi-Unternehmer bietet Wählern 100 Dollar, den grössten US-Geldschein im Umlauf, wenn sie eine Petition zugunsten von Donald unterzeichnen. Zusätzlich 47 Dollar kann verdienen, wer einen weiteren registrierten Wähler auf die glorreiche Petition schuppst. Ähnlich wie sein Buddy Trump demonstriert Musk damit seine Erfahrung im Multi Level Marketing.

Bibeln vom chinesischen Billigdrucker
Ob Aktien oder Merchandising-Artikel, kein Ramsch oder Hype ist vor der Vermarktung sicher. Durch Musks Unterstützung ist der Beinahe-Pleitier Trump nun doch wieder Milliardär – zumindest auf dem Papier seiner Anteile am Lügenkanal Truth Social. An der Börse erreichen die digitalen Megaphone von Trump und Musk Phantasiewerte. TS an sich ist wertlos, da es nicht einmal Werte generiert. Im ersten Halbjahr 2024 lag der Verlust bei 344 Millionen Dollar, bei einem Umsatz von gerade einmal 1,6 Millionen.

Die Börsenbewertung von mehr als zehn Milliarden Dollar liegt dagegen im Moment höher als der derzeitige Schätzwert von Elon Musks Twitter-Nachfolger X (neun Milliarden). Das fährt zwar auch Verluste ein, macht aber immerhin ein paar Milliarden Umsatz.

Wenn Trump seine Wahlauftritte als Fest der Liebe bezeichnet und Musk davon träumt, vollkommen gesunden Menschen Chips ins Gehirn einbauen zu lassen, fragt man sich, ob beide einem Film-Riss im Raum-Zeit-Kontinuum entsprungen sind. Sieht man sich die Lebensläufe sowohl von Trump als auch von Musk an, fällt auf: da haben sich zwei Grossmäuler und komplett hohle Blender gefunden.


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