Robert Walters: Weibliche Vorbilder in der Führungsetage – immer noch rar
Zürich – Fast die Hälfte (48 %) der Frauen und 44 % der Männer, die wir in unserer Studie zum Thema «Gender Diversity und Talentmanagement in Unternehmen in der Schweiz» befragt haben, glauben, dass der Mangel an weiblichen Vorbildern am Arbeitsplatz entscheidend dazu beiträgt, dass Frauen in Fach- und Führungspositionen unterrepräsentiert sind. Dabei wäre es gerade für junge weibliche Talente, die vielleicht frisch von der Uni oder aus einer beruflichen Ausbildung kommen, enorm wichtig, im Unternehmen ein Karriereentwicklungsprogramm vorzufinden, welches zu einer Richtschnur für die eigene berufliche Perspektive werden kann. Das gilt ebenso für Frauen, die nach ihren ersten Jahren im Beruf nach Möglichkeiten suchen, Führungsverantwortung zu übernehmen und für Frauen, die das nach einer familienbedingten Ausfallzeit anstreben.
Mentoring durch Führungskräfte auf Senior Level enorm wertvoll
49 % aller Frauen, die wir befragt haben, wünschen sich ein Trainings- und Begleitprogramm durch eine Fach- und Führungskraft im Unternehmen, weil sie davon überzeugt sind, dass das ihre eigene Karriere entscheidend vorantreiben würde. Viele weibliche Young Professionals sind dankbar für die Unterstützung eines Mentors, der sie berät oder ihnen Tipps geben kann. Im Idealfall wäre die Begleitperson eine Geschlechtsgenossin, die vorlebt, wie sie eine erfolgreiche Karriere mit einer Work-Life-Balance sprich Familienleben verbindet. Und dazu gehört auch, hochqualifizierte Frauen zu ermutigen, keine niedrigen Teilzeitpensen anzunehmen. Mit 46 % ist die Quote teilzeitarbeitender Frauen in der Schweiz nämlich die zweithöchste in Europa.
Ist ein weibliches Rollenvorbild in einem Unternehmen (noch) nicht vorhanden oder fehlt es Unternehmen an Karriereprogrammen, lauten unsere Empfehlungen:
- Sorgen Sie als Unternehmen dafür, dass es ein einfaches, aber funktionierendes Netzwerk für alle MitarbeiterInnen gibt, in dem ein Austausch zu allen Fragen von Karriereplanung, Arbeitsplatzgestaltung etc. möglich ist.
- Planen Sie regelmässige Netzwerkabende oder Workshops speziell nur für Frauen. Gestalten Sie das entweder als offene Gesprächsrunde oder überlegen Sie sich ein bestimmtes Thema. Dabei geht es nicht darum, dass Männer ausgeschlossen werden, sondern darum, dass Frauen freier und unbefangener diskutieren können.
- Bieten Sie Ihren Mitarbeiterinnen AnsprechpartnerInnen an, die bei Bedarf zu bestimmten Themen (Elternzeit, Mutterschutz, Kinderbetreuung, rechtliche Fragen) kontaktiert werden können.
Nick Dunnett, Geschäftsführer bei Robert Walters, betont: «Unternehmen müssen heutzutage zeigen, dass sie Themen wie weibliche Karriereplanung oder Vereinbarkeit von Familie und Beruf ernstnehmen. Wer als Arbeitgeber Frauen dazu ermutigt, ein höheres Arbeitspensum wahrzunehmen, kann ihnen mehr Verantwortung übertragen und sie in Führungspositionen bringen. Potenzielle Kandidatinnen achten bei ihrer Entscheidung für ein Unternehmen inzwischen sehr genau darauf, in welcher Weise Frauen dort gefördert und unterstützt werden.» (Robert Walters/mc/ps)
Studie «Gender Diversity und Talentmanagement in Unternehmen in der Schweiz»
Über Robert Walters
Robert Walters ist als eine der führenden internationalen Personalberatungen spezialisiert auf die Vermittlung von Fach- und Führungskräften auf allen Managementebenen. In der Schweiz besetzen wir für die Bereiche Accounting & Finance, Banking & Financial Services und Sales & Marketing. Robert Walters wurde im Jahr 1985 gegründet und ist heute international in 27 Ländern vertreten.