Roboter-Tentakel revolutioniert Mikrochirurgie
Roboter-Tentakel der Iowa State University. (Foto: uiowa.edu)
Iowa City – Forscher der Iowa State University haben eine Roboter-Tentakel entwickelt, die sogar eine Ameise heben kann, ohne diese zu zerdrücken. Damit hat der robotische Fangarm das Potenzial, die mikroskopische Chirurgie auf ein neues Level zu heben. Die Studie ist in der Fachzeitschrift «Scientific Reports» veröffentlicht worden. Bei dem Greifer handelt es sich um ein Mirkoröhrchen aus dehnbarem Polymer.
Einsatz bei sensiblen Blutgefässen
Die Roboter-Tentakel rollt sich sanft um Objekte, um diese aufzuheben und zu bewegen. Das Mirkoröhrchen hat in etwa die Länge einer durchschnittlichen Waldameise und die Breite eines menschlichen Haares. Es kann sogar Gegenstände mit einem Durchmesser von bis zu 200 Mikrometern erfassen. Herkömmliche Roboter bestehen im Vergleich dazu meistens aus starrem Materialien. Dadurch erhöht sich jedoch das Risiko für Schäden, während die Präzision darunter leidet. Dies macht den Fangarm ideal für die Mirkochirurgie, bei der endovaskuläre Eingriffe durchgeführt werden, in denen Blutgefässe bewegt werden müssen.
Wie «Live Science» berichtet, sind die Mirkoröhrchen aus dünnen Drähten oder optischen Fasern entstanden, die in «Liquid Silicone Rubber», auch Flüssig-Silikon, getaucht wurden. Nach der Erhärtung des Silikons haben die Forscher die Drähte und Fasern entfernt. Dadurch sind hohle Röhrchen entstanden, die mit einer Spritze aufgepumpt werden, damit sie sich einrollen. Verstärkt wurde die Flexibilität der Schläuche durch zusätzliche Ringe aus Silikongummi, die ausserhalb angebracht worden sind. Somit können sich die Röhrchen einrollen, ohne sich aufzublähen. (pte/mc/ps)