Roboter werden nie alle menschlichen Kompetenzen ersetzen können
Zürich – Die aktuellste Manpower-Studie «Skills Revolution 2.0» zeigt, dass im Zuge der digitalen Transformation mehr Arbeitsplätze geschaffen als abgebaut werden. In der Schweiz planen über 90 Prozent der Arbeitgeber, die Anzahl Mitarbeitende in den nächsten zwei bis drei Jahren stabil zu halten oder sogar zu erhöhen, um auch im Zeitalter der massiven Automatisierung wettbewerbsfähig zu bleiben. Die grösste Herausforderung für Unternehmen und Mitarbeitende bleibt, die spezifisch menschlichen Stärken auszubauen und digitale Kompetenzen für die sich rasant wandelnde Arbeitswelt zu erlangen.
«Die Digitalisierung hat unumkehrbare Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Während einige Aufgaben verschwinden werden, verändern Technologie und Digitalisierung bestimmte Berufe und schaffen neue», erklärt Leif Agnéus, General Manager von Manpower Schweiz. «Die Unternehmen brauchen zunehmend Talente mit Kompetenzen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) und Mitarbeitende, die bereit sind sich anzupassen und stets dazuzulernen. Die eigene Neugier kultivieren und seine Fähigkeiten ständig weiterentwickeln, um die Beschäftigungsfähigkeit sicherzustellen; das sind die grossen Herausforderungen des digitalen Zeitalters für Mitarbeitende.»
Neue Technologien begünstigen Neueinstellungen – vor allem in der Schweiz
91 Prozent der Schweizer Arbeitgeber geben an, im Zuge der Automatisierung in den nächsten zwei bis drei Jahren die Zahl ihrer Mitarbeitenden zu halten oder aufzustocken. Im weltweiten Durchschnitt planen dies 86 Prozent der Verantwortlichen, was im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg von 4 Prozentpunkten darstellt. 2018 rechnen insgesamt in 34 der 42 untersuchten Länder mehr Unternehmen mit einem Personalzuwachs. Am optimistischsten in Bezug auf die Auswirkungen der Automatisierung geben sich die Arbeitgeber in Lateinamerika und den USA. In Nord- und Osteuropa sowie in Hongkong sind sie dagegen pessimistischer.
IT-Spezialisten und Mitarbeitende mit Kundenkontakt am meisten gefragt
Von den sechs untersuchten Branchen wird die digitale Transformation im IKT-Bereich zu den meisten Neueinstellungen führen. An zweiter Stelle folgen Berufe mit direktem Kundenkontakt. Bei den Verwaltungs- und Bürotätigkeiten dürfte es dagegen den grössten Stellenabbau durch Automatisierung geben. Das bedeutet, dass Funktionen mit viel Routinetätigkeit und wenig direktem Mehrwert für Kunden am stärksten von Automatisierung betroffen sind. Der digitale Wandel betrifft auch das Personalwesen. Da es jedoch eine wichtige Rolle bei der Begleitung der Mitarbeitenden während der digitalen Transformation spielt, werden die Mitarbeiterzahlen in dieser Branche in den nächsten Jahren voraussichtlich stabil bleiben.
Menschliche Fähigkeiten gehen weit über jene von Maschinen hinaus
Im digitalen Zeitalter sind Soft Skills – also die sozialen, persönlichen und überfachlichen Kompetenzen – in Unternehmen sehr gefragt und auch am schwersten zu finden. So gehören die Fähigkeit zur Zusammenarbeit sowie der schriftlichen und mündlichen Kommunikation zu den wichtigsten und meist geschätzten menschlichen Stärken. Ebenso wichtig wie diese traditionellen Kompetenzen sind spezifisch menschliche Eigenschaften wie Empathie, Beziehungsfähigkeit, Problemlösungskompetenz, kognitive Fähigkeiten, Neugier und das Bedürfnis zu lernen.
«Die grossen Stärken des Menschen sind seine spezifischen Eigenschaften: Seine emotionale Intelligenz und seine Kenntnisse – Kenntnisse, welche die Technologien ergänzen, und so das Risiko minimieren, von Maschinen ersetzt zu werden», erläutert Leif Agnéus die Studienergebnisse. (Manpower/mc)
Über die Studie «Skills Revolution 2.0»
Im Oktober 2017 führte das Marktforschungsunternehmen Infocorp im Auftrag der ManpowerGroup eine quantitative Studie durch und befragte dazu 19’718 Arbeitgeber aus sechs Branchen in 42 Ländern zu den Auswirkungen der Automatisierung auf den Arbeitsmarkt befragt. So z.B. zu den Tätigkeiten, die am meisten vom digitalen Wandel in allen Branchen profitieren, bzw. am stärksten darunter leiden, sowie zu den Kompetenzen, die für sie am wichtigsten, bzw. am schwierigsten zu finden sind, um die Robotisierung zu bewältigen. Neben der Schweiz wurden Arbeitgeber in den folgenden Ländern befragt: Argentinien, Australien, Belgien, Brasilien, Bulgarien, China, Costa Rica, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Guatemala, Hongkong, Irland, Israel, Italien, Japan, Kanada, Kolumbien, Mexiko, Niederlande, Neuseeland, Norwegen, Österreich, Panama, Peru, Polen, Portugal, Rumänien, Singapur, Slowakei, Slowenien, Südafrika, Spanien, Schweden, Taiwan, Tschechische Republik, Türkei, Ungarn, USA und Vereinigtes Königreich. Die so gewonnenen Daten wurden durch das Beratungsunternehmen Reputation Leaders ausgewertet.