Rückläufige Entwicklung des Schweizer M&A-Marktes im dritten Quartal
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Zürich – Der Schweizer M&A-Markt entwickelte sich im dritten Quartal 2012 rückläufig. Das veröffentlichte Dealvolumen erreichte mit CHF 5.2 Mia. den tiefsten Stand seit dem zweiten Quartal 2010. Insgesamt wurden 142 Transaktionen angekündigt, was in etwa der Anzahl des vorangehenden Quartals entspricht. Gemäss dem aktuellen Capital Confidence Barometer schätzen Führungskräfte die zukünftigen wirtschaftlichen Aussichten als unsicher ein und fokussieren sich vermehrt auf die Umsetzung operativer Massnahmen anstatt auf M&A-Transaktionen. Für die naheliegende Zukunft wird deshalb mit einer gemässigten M&A-Aktivität in der Schweiz gerechnet.
Der signifikante Rückgang des Transaktionsvolumens um ca. 80 Prozent gegenüber dem Vorquartal, ist vor allem durch fehlende Ankündigungen von grossen Transaktionen mit Schweizer Beteiligung zu erklären. Das Dealvolumen war seit zwei aufeinanderfolgenden Quartalen rückläufig und ist mit CHF 5.2 Mia. auf dem tiefsten Wert seit dem zweiten Quartal 2010. Jürg Stucker, Leiter Mergers & Acquisitions bei Ernst & Young Schweiz, sagt: «Mit 142 Transaktionen hat sich die Anzahl der Transaktionen im Rahmen des Vorquartals entwickelt. Im Vergleich mit der zweiten Hälfte des Jahres 2011 und dem Beginn des Jahres 2012 befindet sich die Anzahl der Transaktionen jedoch auf relativ tiefem Niveau. Die wesentlichen Gründe für die rückläufige M&A-Aktivität sind die europäische Schuldenkrise und deren Auswirkungen auf die Wirtschaft.»
SMI im Plus
Der Swiss Market Index (SMI) erreichte im dritten Quartal eine positive Performance von ca. sechs Prozent. Per Ende September 2012 konnte der Index seine Performance zum Vorjahresstichtag sogar um 17 Prozent verbessern. Obwohl die Entwicklung des SMI im letzten Quartal positiv war, ist die zukünftige Marktentwicklung aufgrund der weiterhin unsicheren wirtschaftlichen Aussichten in der Schweiz und in mehreren europäischen Ländern vorsichtig zu beurteilen.
Nachdem in den letzten vier aufeinanderfolgenden Quartalen eine mehrheitlich negative Zwölf-Monats-Aktienperformance zu verzeichnen war, zeigte sich im dritten Quartal eine positive Entwicklung für die Mehrheit der gleich gewichteten Industriesektoren per Ende September 2012 im Jahresvergleich. Wie im zweiten Quartal 2012 wies der Industriesektor Healthcare mit einer Zunahme um fünf Prozentpunkte während dem letzten Quartal und einem Plus von 23 Prozent während der letzten zwölf Monate die beste Performance auf. Der einzige Sektor mit einer negativen Entwicklung über die letzten zwölf Monate von ca. sechs Prozent war der Bereich «Energie, Transport und Versorgung».
Aktivster M&A-Sektor: «Handel und Konsumgüter»
Im dritten Quartal 2012 verzeichnete der Sektor «Handel und Konsumgüter» die grösste Aktivität in der Schweiz. 18 Prozent aller Transaktionen konnten diesem Industriesektor zugeordnet werden. Zusammen mit «Medien, Technologie und Telekommunikation» sowie «Industriegüter und Dienstleistungen», die 17 respektive zwölf Prozent verzeichneten, waren diese drei Industriesektoren für rund die Hälfte aller angekündigten M&A-Transaktionen mit Schweizer Beteiligung verantwortlich.
Weniger Transaktionen über CHF 250 Mio.
Die Anzahl kleinerer Transaktionen (unter CHF 50 Mio.) erhöhte sich im dritten Quartal 2012 um 15 Prozent. Als Folge waren 48 Prozent aller Transaktionen mit offengelegtem Transaktionsvolumen diesem Bereich zuzuordnen. Das mittlere Marktsegment (zwischen CHF 50 – 250 Mio.) konnte ebenfalls von 29 im zweiten, auf 34 Prozent im dritten Quartal zulegen, während sich die Anzahl grosser Transaktionen (über CHF 250 Mio.) erheblich, d.h. von 39 Prozent im zweiten Quartal auf 18 Prozent im dritten Quartal 2012, reduzierte.
Ausblick
Gemäss dem aktuellen Ernst & Young Capital Confidence Barometer bleibt die europäische Schuldenkrise einer der dominierenden Einflussfaktoren auf die europäische M&A-Aktivität. Louis Siegrist, Leiter Transaction Advisory Services bei Ernst & Young Schweiz, sagt: «Unsere Studie kommt zu dem Schluss, dass Führungskräfte ihren Fokus momentan vermehrt auf operative Verbesserungen setzen, anstatt Umsatzwachstum durch M&A-Transaktionen anzustreben.» Ein weiterer Einflussfaktor, der sich hemmend auf die M&A-Aktivität auswirken könnte, ist der wachsende Unterschied zwischen den Preis- bzw. Wertvorstellungen von Käufern und Verkäufern. Verbunden mit einer geringeren Verkaufsbereitschaft seitens der Verkäufer, die sich von 31 Prozent im April 2012 auf 19 Prozent im September 2012 stark reduzierte, ist das Geschäftsmodell M&A gefährdet.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass der starke Franken Schweizer Übernahmen im Ausland begünstigt, jedoch die anhaltende europäische Schuldenkrise und der damit verbundene unsichere wirtschaftliche Ausblick den Appetit für Transaktionen senken. Demzufolge wird für den Schweizer M&A-Markt lediglich mässige Aktivität für das vierte Quartal 2012 und den Anfang des Jahres 2013 erwartet.
Das M&A Quarterly Q3 und das Capital Confidence Barometer stehen auf der Website unter www.ey.com/ch zum Download zur Verfügung. (Ernst & Young /mc/ps)
Über das M&A Quarterly Switzerland
Die Veröffentlichung Mergers & Acquisitions Quarterly Switzerland von Ernst & Young fasst die industrieübergreifende Entwicklung des M&A-Markts in der Schweiz zusammen. Das Ziel der Publikation besteht darin, einen Überblick über den M&A-Markt, die Bewertungskennzahlen, Ereignisse und Akquisitionsgelegenheiten zu geben. Bei der vorliegenden Ausgabe handelt es sich um die 16. Ausgabe dieser Veröffentlichungsreihe, die im Dezember 2008 initiiert wurde.
Über das Capital Confidence Barometer Das Capital Confidence Barometer von Ernst & Young beruht auf einer Umfrage unter mehr als 1‘500 Mitgliedern des Top-Managements von Grossunternehmen, die aus der ganzen Welt stammen und eine breite Palette von Branchen abdecken. Das Ziel des Barometers besteht darin, das Vertrauen der Firmen in die weitere wirtschaftliche Entwicklung zu messen. Ausserdem geht es darum, die Prioritäten der Unternehmensleitungen für die nächsten zwölf Monate zu verstehen und neue Kapitalpraktiken zu identifizieren, durch die sich Firmen im Zug der weiteren weltwirtschaftlichen Entwicklung einen Wettbewerbsvorteil erarbeiten dürften. Dies ist die siebte Halbjahresausgabe des Barometers, das erstmals im November 2009 veröffentlicht wurde.
Über Ernst & Young
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