Zürich / Genf – Den Ergebnissen des aktuellen ManpowerGroup Arbeitsmarktbarometers zufolge nimmt der Optimismus unter den Schweizer Arbeitgebern für das erste Quartal 2020 zu. Die Arbeitsmarktprognose für die Schweiz (+4 %) steigt sowohl im Quartals- als auch im Jahresvergleich. Die Ergebnisse nach Regionen und nach Unternehmenskategorie sind entweder positiv oder stabil, und lediglich zwei Sektoren melden negative Werte.
«Wie andere kürzlich veröffentlichte Studien und Indizes, verzeichnen die Ergebnisse unseres Barometers einen positiven Trend in einem Arbeitsmarkt, der sich in einer Zeit grosser Unsicherheit gut behauptet. Die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Schweiz hängt nach wie vor vom Ergebnis des Rahmenabkommens zwischen der Schweiz und der EU ab. Dennoch bleiben die Schweizer Arbeitgeber optimistisch in Bezug auf die Beschäftigung und planen, weiter einzustellen», erläutert Gianni Valeri, Managing Director von Manpower Schweiz.
Genferseeregion entwickelt sich seitwärts
Das erste Mal seit neun Jahren meldet keine Region negative Prognosen. In sechs der sieben befragten Regionen beabsichtigen die Arbeitgeber für den Zeitraum von Anfang Januar bis Ende März 2020, ihre Personalbestände zu erweitern. Am zuversichtlichsten sind sie in der Zentralschweiz (+12 %). Die Region legt im Vergleich zum Vorquartal (+7 Prozentpunkte) zu und verzeichnet gegenüber dem Vorjahr (+12 Prozentpunkte) den grössten Anstieg. Klar im grünen Bereich befindet sich auch die Nordwestschweiz (+11 %), wo die Beschäftigungsaussichten im Vergleich zum Vorquartal (+11 Prozentpunkte) am deutlichsten steigen. Die Arbeitgeber im Tessin (+1 %) melden zwar nur moderate Werte, aber dennoch eine Zunahme gegenüber dem Vorquartal (+10 Prozentpunkte) und dem Vorjahr (+9 Prozentpunkte). Dagegen sind die Aussichten der Ostschweiz (+1 %) bescheiden und sinken im Quartals- und Jahresvergleich (-12 Prozentpunkte bzw. -5 Prozentpunkte). Die Region Zürich (+5 %) muss im Vergleich zum Vorjahr den stärksten Rückgang (-8 Prozentpunkte) hinnehmen. Die Genferseeregion (0 %) erwartet für Anfang 2020 keine Veränderungen am Arbeitsmarkt.
Arbeitgeber im Handelssektor wieder optimistischer
Acht der insgesamt zehn untersuchten Sektoren melden optimistische Einstellungsprognosen. Wie bereits im Vorquartal sind die Arbeitgeber in der verarbeitenden Industrie (+9 %) am zuversichtlichsten. Im Jahresvergleich steigt die Prognose (+6 Prozentpunkte), im Quartalsvergleich weist der Sektor dagegen den stärksten Rückgang (-6 Prozentpunkte) auf. Der Sektor Energie- und Wasserversorgung (+7 %) wartet mit einer erfreulichen Prognose auf, auch wenn sie gegenüber dem Vorquartal (-5 Prozentpunkte) rückläufig ist. Auch im Handelssektor (+6 %) zeigen sich die Arbeitgeber optimistisch. Hier fällt der Anstieg gegenüber dem Vorjahr (+11 Prozentpunkte) am deutlichsten aus, während er gegenüber dem Vorquartal (+4 Prozentpunkte) moderater ist. Im Baugewerbe (+2 %) sind die Beschäftigungsaussichten bescheiden, dafür verzeichnet der Sektor das grösste Plus im Vergleich zum Vorquartal (+15 Prozentpunkte). Die Arbeitgeber im Gastgewerbe (-2 %) sind zurückhaltend, was Neueinstellungen betrifft. Dennoch steigen die Werte gegenüber dem Vorquartal (+11 Prozentpunkte) und dem ersten Quartal 2019 (+9 Prozentpunkte).
Prognosen nach Unternehmensgrösse bleiben positiv, sinken aber gegenüber dem Vorquartal
Bei den vier untersuchten Unternehmenskategorien stehen die Zeichen auf Wachstum. Die Arbeitgeber in Grossunternehmen (+6 %) zeigen sich am optimistischsten, verbuchen gleichwohl aber auch die grössten Abnahmen gegenüber dem Vorquartal (-5 Prozentpunkte) und dem Vorjahr (-13 Prozentpunkte). Die Arbeitgeber der kleinen Unternehmen (+5 %) und der mittleren Unternehmen (+5 %) planen ebenfalls, ihre Personalbestände zu erweitern. Das Gleiche gilt, wenn auch in geringerem Masse, für die Kleinstunternehmen (+3 %).
Deutscher Arbeitsmarkt auf niedrigstem Niveau seit drei Jahren
Die Arbeitgeber in Deutschland (+4 %) melden die schwächsten Beschäftigungsaussichten der letzten drei Jahre. Im Vergleich zum Vorjahr gehen die Prognosen in wichtigen Sektoren, wie der verarbeitenden Industrie oder dem Sektor Bank- und Versicherungswesen, mmobilien und Dienstleistungen, zurück. Letzterer weist eine so pessimistische Prognose auf, wie seit zehn Jahren nicht mehr. In Frankreich (+7 %) steigen die Prognosen sowohl gegenüber dem Vorquartal als auch gegenüber dem Vorjahr. Auch Österreich (+3 %) und Italien (+1 %) verzeichnen positive Aussichten, aber im Vergleich zum Vorquartal und zum Vorjahr sind die Beschäftigungsprognosen rückläufig. (ManpowerGroup/mc/ps)