UBS-Verwaltungsratspräsident Axel Weber.
Düsseldorf – Schweizer Banken drängen deutsche Anleger grösserem Nachdruck dazu, ihre Schwarzgeld-Guthaben offenzulegen. Nach dem Scheitern des Steuerabkommens der Schweiz mit Deutschland führe die Grossbank UBS nun Einzelgespräche mit den Kunden, sagte UBS-Verwaltungsratspräsident Chef Axel Weber.
Er sei «zuversichtlich, dass wir die betroffenen Kunden überzeugen können, ihre Situation mit dem deutschen Fiskus zu regeln», sagte Weber der «Wirtschaftswoche» vom Samstag: «Aktuelle Zahlen zeigen, dass viele Kunden ihre Steuerverhältnisse in Ordnung bringen oder schon gebracht haben.»
Drohung mit Ende der Geschäftsbeziehung
Dabei macht die Bank laut Weber Druck auf die Kunden. Die UBS stelle Kontoinhabern, die sich der Legalisierung ihres Vermögens widersetzten, ein Ende der Geschäftsbeziehung in Aussicht.
Auch Credit Suisse macht Druck
Die Grossbank Credit Suisse versendet laut «Wirtschaftswoche» derzeit Formulare an ihre deutschen Kunden. «Der Kunde erklärt hiermit, dass er an Stelle des Steuerrückbehalts das Meldeverfahren wählt», zitierte das Magazin aus den Schreiben.
Konkret sollten die Kontoinhaber die Bank ermächtigen, Informationen über gezahlte Zinsen «unter Angabe aller zusätzlich verlangten, relevanten Informationen, insbesondere Name, Adresse, Nationalität, betroffene Geschäftsbeziehungen (inkl. Konto- und Depot-Nummern)» an die zuständige deutsche Steuerbehörde zu leiten.
Das von der deutschen Regierung mit der Schweiz ausgehandelte Steuerabkommen war nach monatelangem Ringen am Widerstand von Rot-Grün im Bundesrat gescheitert. Es hatte unter anderem vorgesehen, dass auf Zinseinnahmen deutscher Bankkunden in der Schweiz automatisch ein Abschlag nach Deutschland abgeführt wird. (awp/mc/pg)