Zürich – Die Automatisierung in den Finanzabteilungen verunsichert viele Mitarbeiter, weil damit strukturelle Veränderungen und ein erhöhter Bedarf an neuen Kompetenzen einhergehen. Die Sorgen um den Arbeitsplatz sind zumeist aber unberechtigt, wie die aktuelle Befragung von 100 Schweizer CFOs im Rahmen der Arbeitsmarktstudie von Robert Half ergab. Im Gegenteil: Die Führungskräfte sehen neben Vorteilen für das Unternehmen sogar zahlreiche Verbesserungen für ihre Angestellten.
Die Automatisierung bringt Vorteile für die Unternehmen. Die Produktivität und Geschwindigkeit steigen, die Prozesse werden effizienter – das ist unumstritten. Was aber bedeutet die Digitalisierung für die Mitarbeiter – Jobverlust oder neue Chancen? Die von Robert Half befragten 100 CFOs aus Schweizer Unternehmen sehen vor allem Vorteile für die Mitarbeiter. Dazu zählen konkret: Arbeitserleichterung, etwa durch weniger Dateneingabe, und die Möglichkeit, sich aufgrund digitalisierter Prozesse schneller neue Kompetenzen anzueignen. Und das sei bereits Realität: 78 % der Finanzmanager geben an, dass die neuen Technologien und digitalen Prozesse ihrem Team bereits dabei helfen, ihre Arbeit besser zu leisten. Mehr noch: Ein Drittel der Befragten (34 %) geht davon aus, dass die Automatisierung sogar eine Verbesserung der Work-Life-Balance zur Folge hat.
Robert Half hat 100 CFOs nach ihrer Zustimmung zu folgenden Statements befragt:
- „Das zunehmende Vertrauen in Technologie und digitale Prozesse wirkt sich positiv auf die Finanzabteilung aus.» (92 % Zustimmung)
- „In der Finanzabteilung meines Unternehmens wurden neue Technologien und digitale Prozesse eingeführt, damit mein Team seine Arbeit besser machen kann.“ (78 % Zustimmung)
- „Die Geschäftsleitung und Führungskräfte unseres Unternehmens stehen voll hinter der Digitalisierung der Finanzabteilung.“ (79 % Zustimmung)
Quelle: Robert Half, Arbeitsmarktstudie 2017, Befragte: 100 CFOs in der Schweiz
Verunsicherte Mitarbeiter, aber kein Abbau von Arbeitsplätzen
Die Finanzangestellten selbst stehen den Veränderungen dagegen skeptisch gegenüber. Wie 69 % der CFOs angeben, empfinden die Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz aufgrund der zunehmenden Digitalisierung als weniger sicher. Dabei ist die Sorge der Angestellten unbegründet, denn mit 73 % bestätigt die Mehrheit der befragten CFOs, dass aufgrund der Automatisierung zwar eine signifikante Anpassung der nötigen Kompetenzen erforderlich sei, sich daraus allerdings kein Abbau von Arbeitsplätzen im Finanzteam ergebe. „Automatisierung, Digitalisierung und künstliche Intelligenz werden unsere Arbeitsplätze massgeblich verändern. Die Bedenken und Sorgen vieler Mitarbeiter sind nachvollziehbar“, erklärt Yeng Chow, Senior Manager bei Robert Half in Zürich. „Die Digitalisierung bringt den Mitarbeitern aber auch Vorteile. Denn effizientere Prozesse und die Automatisierung von Routineaufgaben bedeuten mehr Zeit für innovative Projekte. Repetitive Tätigkeiten übernehmen künftig die Maschinen, dafür können die Menschen ihre Kreativität, Innovations- und Entscheidungskraft in die Arbeit einbringen.“
Durchgängige Digitalisierungskultur in Unternehmen notwendig
Die Automatisierung der Finanzabteilung bringt für Unternehmen und Angestellte also viele positive Veränderungen. Deshalb ist besonders irritierend, dass jeder fünfte CFO (21 %) nicht auf die volle Unterstützung seiner Geschäftsleitung und Führungskräfte zählen kann, wenn es darum geht, die Automatisierung im Unternehmen voranzutreiben. „Jüngere Führungskräfte haben die Notwendigkeit der Digitalisierung erkannt. Bei einigen Top-Managern gibt es aber offenbar noch Skeptiker hinsichtlich der Neuerungen“, erklärt Yeng Chow. „Das ist umso bedauerlicher, als in den Unternehmen die notwendigen Kompetenzen bereits vorhanden sind und genutzt werden könnten.“ Denn 74 % der Befragten geben an, die Finanzabteilung sei gut geschult und versiert im Umgang mit neuen Technologien. (Robert Half/mc/ps)
Über die Arbeitsmarktstudie:
Die von Robert Half entwickelte Arbeitsmarktstudie wird jährlich in zwölf Ländern erhoben: Australien, Belgien, Brasilien, Chile, Deutschland, Frankreich, Vereinigtes Königreich, Neuseeland, Niederlande, Österreich, Schweiz, Vereinigte Arabische Emirate. Die Befragung wurde im Januar 2017 von einem internationalen, unabhängigen Meinungsforschungsinstitut unter 100 CFOs in der Schweiz durchgeführt.