Schweizer Firmen geben mehr Geld für Geschäftsreisen aus
Zürich – Schweizer Unternehmen haben 2017 erstmals seit fünf Jahren wieder etwas mehr für Flüge ausgegeben als im Vorjahr. Die Talsohle scheine durchschritten zu sein, teilte die Lufthansa-Tochter Airplus am Freitag mit, die Produkte für das Bezahlen und Abrechnen von Geschäftsreisen anbietet.
Die durchschnittlichen Ausgaben für innerschweizerische Flüge zogen von 326 auf 371 Franken pro Buchung an. Für Europa-Flüge gaben die Unternehmen im Schnitt 433 Franken aus, nach 430 Franken im Vorjahr. Der Europa-Verkehr mache dabei knapp drei Viertel des über Airplus abgerechneten Fluggeschäfts aus.
Die Preise für Interkontinental-Flüge sanken dagegen im Schnitt mit 2932 Franken um 0,4 Prozent. Billigflüge verloren bei den Managern etwas an Bedeutung: 2016 wurde mit 9,9 Prozent fast jeder zehnte Flug bei einer Billigairline gebucht. Letztes Jahr waren es noch 9,1 Prozent der Flüge – wie schon 2015.
Zahl verkaufter Flugtickets auf Vorjahresniveau
In den letzten fünf Jahren seien die Preise stetig gesunken, sagte ein Airplus-Sprecher der Nachrichtenagentur sda. Nun seien sie stabil geblieben, beziehungsweise sogar ganz leicht gestiegen. Die Zahl der verkauften Flugtickets sei mit knapp 800’000 auf dem Vorjahresniveau geblieben.
Höhere Ausgaben für First-Class-Flüge
Zudem gaben die Unternehmen deutlich mehr Geld für First-Class-Flüge aus: Im Schnitt 6797 Franken nach 4849 Franken 2016 – das ist ein Plus von 40,2 Prozent. Die Ausgaben für Premium Economy und Business Class sanken dagegen um 8,4 beziehungsweise 1,4 Prozent, während die Ausgaben für die Economy Class stagnierten (+0,8 Prozent).
Mehr Zugfahrten zu günstigeren Preisen
Der Zug gewann bei Geschäftsreisenden 2017 an Beliebtheit. So wurden 2,3 Prozent mehr Bahntickets über Airplus abgerechnet als noch 2016. Allerdings bezahlten die Unternehmen nur noch 149 Franken statt wie im Vorjahr 141 Franken. Die durchschnittlichen Ausgaben für Mietwagen (236 Franken) und Hotelübernachtungen (446 Franken) gingen um 0,8 beziehungsweise 0,4 Prozent zurück.
Für das kommende Jahr sind die Prognosen für die Geschäftsreisen verhalten. In einer Umfrage gaben zwar ein Viertel der Reiseverantwortlichen in Unternehmen an, dass sie mit mehr Geschäftsreisen rechnen, im letzten Jahr lag diese Quote noch bei 15 Prozent. Gleichzeitig stieg aber auch der Anteil an Befragten, die einen Rückgang erwarten, von 8 auf 13 Prozent.
Europaweit erwarten 27 Prozent der Reiseverantwortlichen eine Zunahme, weltweit sind es 35 Prozent. (awp/mc/pg)