Zürich – Bedrohungen für das globale Handelssystem, neue Konkurrenz, Cyber Security: Diese drei Themen beschäftigen Schweizer Führungskräfte derzeit stark. Damit unterscheiden sie sich von ihren ausländischen Kolleginnen und Kollegen, deren grösste Sorge die Gefahr einer Rezession ist. Auch bei der Einschätzung der Bedeutung des Klimawandels gibt es Unterschiede, wie eine Umfrage der KOF und der Organisation «The Conference Board» zeigt.
Die Gefahr einer Rezession ist derzeit die grösste Sorge von Managerinnen und Managern weltweit. Bedrohungen für das globale Handelssystem und die global vorherrschende politische Instabilität folgen auf den Plätzen 2 und 3. Dies ergab eine Umfrage der Organisation «The Conference Board» unter rund 1400 Führungskräften weltweit (sogenannte «C-Level»: CEO, CFO, COO, CDO usw.) in Zusammenarbeit mit der KOF Konjunkturforschungsstelle. Die KOF führte diese Umfrage in der Schweiz durch.
87 der Teilnehmenden stammen aus der Schweiz. Sie unterscheiden sich in ihrer Einschätzung der grössten Risiken von ihren internationalen Kolleginnen und Kollegen. Auf die Frage, welche Probleme 2019 ihre grösste Aufmerksamkeit beanspruchen werden, verweisen die meisten von ihnen auf Bedrohungen für das globale Handelssystem. Auf Platz 2 folgt die Furcht vor neuer Konkurrenz, auf Platz 3 das Thema Cyber Security. Die grösste Sorge ausländischer Manager – die Gefahr einer Rezession – folgt bei Schweizer Führungskräften erst auf Platz 7.
Weniger Kosten durch neue Technologien
Dafür machen sich Schweizer Manager mehr Gedanken über das Klima. Sie schätzen den Einfluss des Klimawandels auf ihr Geschäft als drängenderes Thema ein als ausländische Führungskräfte (Platz 8 vs. Platz 11). Auch die Nachhaltigkeit spielt für Schweizer Umfrageteilnehmer eine grössere Rolle. Sie sprechen Themen wie der Kreislaufwirtschaft oder der Debatte über soziale Fragen eine grössere Relevanz für die Zukunft zu. Vom Einsatz neuer Technologien erhoffen sich Schweizer Führungskräfte unter anderem eine höhere Produktivität, mehr Einnahmen und weniger Kosten. Internationale Führungskräfte erwarten eher Fortschritte bei der Entscheidungsfindung oder bei der Rekrutierung und Anbindung von Personal.
Auch bei der Frage nach den drei grössten Hindernissen für Innovationen innerhalb der Unternehmen unterscheiden sich die Antworten der Teilnehmer. Als grösste Hürde empfinden alle Teilnehmenden weltweit den tagtäglichen Leistungsdruck. Auch das Fehlen von Talenten und Ressourcen werden international häufig als Hindernis für Innovationen genannt. Schweizer Manager scheinen unter diesem Mangel allerdings weniger zu leiden. Sie fühlen sich eher von einer engstirnigen und wenig integrativen Kultur behindert. (KOF/mc/ps)