Studierende wählen ihre attraktivsten Arbeitgeber

Studierende wählen ihre attraktivsten Arbeitgeber

Beliebtester Arbeitgeber der Informatiker und auch bei Wirtschaftswissenschaftlern im Trend: Google.

Basel – Mehr als 9000 Studierende nahmen in diesem Jahr an dem Universum Student Survey teil und verrieten, welche Arbeitgeber für zukünftige Akademiker die erste Wahl sind. Altbekannte Favoriten wie Nestlé, ABB, Novartis und Google behaupten dabei ihre Führung in allen vier Fachbereichen. Aber der fulminante Neueinstieg des CERN und anderen Mitbewerbern bringt frischen Wind und spannende Veränderungen auf den vorderen Rangplätzen. Die angegebenen Karrierepräferenzen sind Spiegel der aktuellen Wirtschaftslage – zwischen Zuversicht und Unsicherheit – doch Informatiker und Betriebswirtschaftler zeigen sich davon eher unbeeindruckt.

Bei den Ingenieuren schaffte es CERN, die Europäische Organisation für Kernforschung, auf Anhieb auf Platz drei im Ranking und schnappte so Google die Bronzeposition vor der Nase weg. Die Naturwissenschaftler bleiben zwar ihren Top 3 treu, allerdings liegt das CERN auf dem vierten Rang so dicht hinter dem Lebensmittelkonzern Nestlé, dass die Unternehmen auf dem Treppchen einen ernst zu nehmenden Konkurrenten fürchten müssen – beste Aussichten also für ein spannendes Rennen im nächsten Jahr.

Für Informatikstudierende die Nr.1: Google
Fast 60 Prozent der Informatikstudierenden nennen Google als ihren idealen Arbeitgeber. Damit konnte der Internetgigant den ohnehin immensen Vorsprung zu den Mitstreitern noch weiter ausbauen: Im Gegensatz dazu begeisterten Microsoft und IBM, fast gleich stark auf Platz zwei und drei, lediglich nur rund ein Drittel der Studierenden. Und die Google Erfolgsstory geht weiter: Bei den Wirtschaftswissenschaftlern debütiert das Unternehmen 2012 erstmalig auf dem zweiten Rang und verweist damit die beiden Schweizer Grossbanken einen Platz nach hinten.

«Das ist beeindruckend, denn Google ist mit dem grössten Forschungs- und Entwicklungszentrum ausserhalb den USA hierzulande doch sehr technologielastig. Ursache für die gute Platzierung in den Wirtschaftswissenschaften ist allerdings nicht etwa eine gestiegene Popularität von Google», kommentiert Yves Schneuwly, Country Manager Switzerland bei Universum, «sondern der Verlust an Prozenten für die beiden grössten Geldinstitute Credit Suisse und UBS, die an Beliebtheit bei angehenden Akademikern leicht eingebüsst haben.»

Ernst & Young überholt PwC
In der Kategorie Wirtschaftswissenschaften ist ein weiterer Gewinner des diesjährigen Rankings Ernst & Young: Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hat 2012 den Wettbewerber PwC erstmalig überholt und ist mit Rang 10 das höchst platzierte Unternehmen der Big Four.

Karriereziel Work-Life-Balance vor Herausforderung oder Internationalität
Was ihre generellen Karriereziele betrifft, so ist sich die sogenannte Generation Y in einem Punkt einig: Völlig unabhängig vom gewählten Fachbereich ist ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Arbeit und Privatleben wichtigstes Karriereziel bei den Studierenden. Work-Life-Balance als Karriereziel? «Dieser Wunsch ist bei einer Generation Y anders zu verstehen als bei den Baby Boomers», erklärt Nelly Riggenbach Hasler, Director Western Europe von Universum dieses Phänomen. «Die Gen Y wünscht sich vielmehr eine ‹Life-Balance›: Sie arbeitet intensiv, will im Gegenzug dazu aber zeitliche Flexibilität im Alltag – und darüber hinaus ein tolles Team, spannende Aufgaben und einen Sinn in ihrer Arbeit.»

Die intellektuelle Herausforderung im Job ist auf Platz zwei ein weiteres wichtiges Kriterium, gefolgt von den Perspektiven hinsichtlich einer internationalen Karriere. Und trotz fortschreitender Verbesserung der wirtschaftlichen Situation hierzulande ist das Bedürfnis nach einer sicheren und beständigen Anstellung immer noch in einem Mass gewachsen, dass es das viertwichtigste Karriereziel aus insgesamt neun Optionen darstellt. Klares Indiz dafür, dass die neuerliche Wirtschaftskrise mit ihren andauernden, negativen Auswirkungen auf den internationalen Arbeitsmarkt nun auch den Schweizer Nachwuchs zu einer neuen Prioritätensetzung zwang. Einzige Ausnahmen hierbei: die Informatiker und Betriebswirtschaftler. Für sie rangiert die Jobsicherheit nur auf Platz sechs, weit hinter Karrierezielen wie dem Erreichen einer Führungsposition oder dem Einschlagen einer Expertenlaufbahn. 

Top 5 Arbeitgeber 2012 nach Kategorie (Platzierung 2011 in Klammern)

Wirtschaftswissenschaften:

  1. Nestlé (1)
  2. Google (4)
  3. Credit Suisse (2)
  4. UBS (3)
  5. Swatch Group (6)

Ingenieurwesen:

  1. ABB (1)
  2. Siemens (3)
  3. CERN (-)
  4. Google (4)
  5. Alstom (2)

Naturwissenschaften:

  1. Novartis (1)
  2. Roche (2)
  3. Nestlé (3)
  4. CERN (-)
  5. Google (5)

IT:

  1. Google  (1)
  2. Microsoft (3)
  3. IBM (2)
  4. Swisscom (7)
  5. CERN (-)

Vollständige Rankings
 
Zur Umfrage:
Um die Bedürfnisse von Unternehmen und Absolventen zu ermitteln und aufeinander abzustimmen, führt das Beratungsunternehmen Universum Communications jährlich eine Umfrage zu Karrierepräferenzen und Arbeitgeberattraktivität unter Schweizer Studierenden durch. 9‘291 Teilnehmer/-innen von 48 Hochschulen gaben zwischen Oktober 2011 und März 2012 knapp 28‘000 Unternehmensbewertungen ab. Dabei wählte jeder Befragte aus einer Liste von rund 120 Arbeitgebern, die je nach Studienrichtung der Teilnehmer variiert, bis zu fünf ideale Arbeitgeber. Auch freie Nennungen waren möglich. Die Teilnehmer gaben im zweiten Schritt Bewertungen ihrer idealen Arbeitgeber und darüber hinaus detaillierte Auskünfte über ihre Karrierepräferenzen ab. Die Ergebnisse dieser unabhängigen Umfrage waren Grundlage für die nun veröffentlichten Universum TOP 100 Arbeitgeber Rankings 2012. 

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