Schweizer Unternehmen bevorzugen bei CEO-Wechsel externe Kandidaten

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(Foto: kantver – Fotolia)

Zürich – Mit 17,6% liegt die CEO-Fluktuation in der Schweiz im globalen Rahmen (16,6%) und marginal höher als im deutschsprachigen Raum. In Deutschland, Österreich und der Schweiz erfolgten mehr als die Hälfte (58,1%) der Wechsel geplant. Bei knapp einem Drittel der Unternehmen wechselte der CEO vor Ablauf der vertraglich fixierten Amtszeit. Als besonders volatil erwies sich die Finanzdienstleistungsbranche: Im Banken-, Finanz- und Versicherungswesen betrug die Wechselquote 21,1%. Branchen, die vom Wandel geprägt sind, bevorzugen zunehmend externe Kandidaten. Der Frauenanteil in den Chefetagen in der Schweiz, in Deutschland und in Österreich ist mit 2,2% nach wie vor sehr gering. Das sind die Ergebnisse der «2015 CEO Success Study» von Strategy&, der Strategieberatung von PwC.

50% der Kandidaten in der Schweiz kamen 2015 von aussen; das sind 10% mehr als im Vorjahr. In Deutschland waren es 16% und weltweit 23%. «Dies bestätigt den langfristigen Trend, dass Schweizer Unternehmen deutlich häufiger CEOs von aussen ins Unternehmen holen. Drei Gründe lassen sich anführen: Erstens sehen wir bei grossen Schweizer Unternehmen eine dynamische Shareholder-Landschaft und Übernahmen, die eher zu externen CEOs führen. Zweitens gerieten 2015 prominente Unternehmen in finanzielle Schieflage und setzten auf externe CEOs und drittens besteht in der Schweiz eine natürliche Präferenz für externe CEOs, die sich über CEO-Generationen fortsetzt. In Branchen, deren Geschäftsmodelle von einem technologischen oder strukturellen Wandel in Frage gestellt werden, ist zudem der Anteil von externen CEOs besonders hoch.» Dies erklärt Alex Koster, Geschäftsführer von Strategy& Schweiz.

Weltweit setzen Telekommunikations- und Healthcare-Unternehmen sowie Energieversorger auf Führungserfahrung von aussen, um Herausforderungen wie Digitalisierung oder Regulierungen besser und vor allem kompromissloser zu begegnen. Unternehmen mit einem externen CEO an der Spitze sind im weltweiten Vergleich bereits im dritten Jahr in Folge bei der Unternehmenswert- und Dividendenentwicklung erfolgreicher.

Frauenanteil in den Chefetagen: immer noch gering
Im deutschsprachigen Raum sank die Quote der weiblichen CEOs von 10,3% im Jahr 2014 auf 2,2%. Weltweit waren nur 10 von 359 neuen CEOs weiblich, die tiefste Rate seit 2011. Die USA und Kanada fallen dabei besonders ab. «Es scheint, als würden die Quoten auf den Verwaltungsrat, jedoch nicht auf den CEO wirken. Ein Umdenken hat noch nicht stattgefunden. Unternehmen verschenken mit einer defensiven Diversity-Strategie auf CEO-Ebene das strategische Potenzial von gemischten Führungsteams», gibt Koster zu bedenken.

Schweizer CEOs: jung und international
In der Schweiz haben 53% der neuen CEOs eine ausländische Nationalität. Dies lässt sich mit der hohen Konzentration von international tätigen Konzernen mit Hauptsitz in der Schweiz erklären. Weltweit liegt dieser Schnitt bei 17%. Im deutschsprachigen Raum hatte jeder dritte neue CEO eine andere Nationalität als das Unternehmen, für das er arbeitet. Zudem haben 44% (global 28%) der neuen CEOs im deutschsprachigen Raum vor dem Sprung an die Spitze langjährige Auslandserfahrung in operativen Funktionen gesammelt. (PwC/mc/pg)

PwC Schweiz 

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