Appenzell – Die Enespa AG mit Sitz in Appenzell wird als weltweit erstes Unternehmen eine Recycling-Anlage betreiben, die Kunststoffabfall zum Rohstoff Paraffin-Öl recycelt und damit ganzheitlich und nachhaltig Plastikabfall aufbereitet. Dahinter stecken über 15 Jahre Forschung, Tests und Partnerschaften mit renommierten Industriepartnern. Im Herbst wird das Unternehmen den ersten Produktionsstandort in Betrieb nehmen – und hat weitere Standorte im Visier und sucht dafür weitere Investoren.
Trotz weltweiter Bemühungen landen Plastikabfälle auf Müllhalden, schwimmen in den Meeren und werden unter Freisetzung des klimaschädlichen CO₂ verbrannt. Ein Thema mit dem sich Cyrill Hugi, Inhaber und CEO der Enespa AG schon seit Jahren beschäftigt. Es ist in den vergangenen Jahren gelungen, ein Thermolyseverfahren zu entwickeln, mit dem gemischter Kunststoffabfall CO2-neutral zu hochwertigem Paraffinöl umgewandelt wird. Dieses Öl kann wiederum für den Produktionsprozess neuer Plastikprodukte verwendet werden. Aus 1000 Kilogramm Plastik werden 1000 Liter Paraffinöl. Versuche gab es bereits von mehreren Firmen, die Enespa AG ist das erste Unternehmen, das eine industrielle Anlage in Betrieb nehmen wird.
1000 kg Kunststoffabfall pro Tag
«Der Weg von der Idee bis zum heutigen Stand kostete mich viel Lehrgeld, Nerven und Beharrlichkeit – aber ich bin davon überzeugt, dass wir mit unserem Thermolyserecyclingsystem weltweit den umweltbelastenden Plastikabfall massiv reduzieren können», so der Ingenieur und Betriebswirt Hugi, dessen Projekt renommierte Industriepartner auf den Plan gerufen hat. Ein entscheidender Vorteil der neuen Recycling-Konstruktion: Sie ist modular. Die Anlage kann weltweit überall eingesetzt und ausgebaut werden. Die Konstruktionspläne für das erste Recycling-Modul sind bereit für den Anlagebau. Das Modul verarbeitet 1000 kg gemischten Kunststoffabfall pro Tag zum Rohprodukt Paraffinöl. Fünf solche Module bilden eine produktive 40-Fuss Container Anlage, die ab Anfang September in Betrieb genommen wird.
Erste Recycling-Anlage in Sachsen kurz vor Inbetriebnahme
Testanlagen wurden erfolgreich in Bulgarien von Enespa betrieben, nun wird die erste Recycling-Anlage in Zusammenarbeit und der Technolgogie von Biofabrik im Industriepark «Schwarze Pumpe», Spreetal – ursprünglich einem Industriepark der ehemaligen DDR – vorbereitet. Das ausgewählte Grundstück ist 10’000 m2 gross und bietet Platz für die vorgesehene Halle mit 40 Anlagen, Parkplätzen, Zu- und Abfahrt für die LKW’s. «In Deutschland wird seit über 30 Jahren Plastik sortiert und gesammelt, in der Schweiz erst seit zwei bis drei Jahren. Das Land ist daher viel besser vorbereitet, diese Technologie nutzen und auslasten zu können», so Hugi zur Standortwahl.
Weitere Investoren gesucht
Zwischenstand, Pläne, Partner und Finanzierung können jederzeit auf der Website www.enespa.eu eingesehen und weitere Unterlagen rund um die Technologie, Aktienkapital und Finanzprognosen angefordert werden. (Enespa/mc/pg)