Zürich / Genf – Die Arbeitgeber in der Schweiz sind für das letzte Quartal 2019 generell optimistisch, wie die Ergebnisse des aktuellen ManpowerGroup Arbeitsmarktbarometers zeigen. Die Arbeitsmarktprognose für die Schweiz (+3 %) zeigt sowohl im Quartals- als auch im Jahresvergleich eine Beschäftigungszunahme. Während die Ergebnisse nach Wirtschaftssektoren und Regionen für den Herbst 2019 gemischt ausfallen, sind die Aussichten für die verschiedenen Unternehmenskategorien allesamt positiv.
«Es ist erfreulich, dass die Schweizer Arbeitgeber vor dem Hintergrund der Vollbeschäftigung Neueinstellungen planen. Die Beschäftigungsaussichten bleiben schweizweit stabil. Die diesjährigen Ergebnisse weisen insgesamt eine grosse Regelmässigkeit auf und bestätigen, dass der Schweizer Arbeitsmarkt solide ist und neue Stellen geschaffen werden, auch wenn die Verunsicherung in Bezug auf die wirtschaftliche Lage in Europa und weltweit spürbar bleibt», analysiert Leif Agnéus, General Manager von Manpower Schweiz.
Zunehmend optimistische Aussichten am Ostschweizer Arbeitsmarkt
Vier der sieben Regionen verzeichnen positive Beschäftigungsaussichten für das vierte Quartal 2019. Die zuversichtlichsten Arbeitgeber finden sich in der Ostschweiz (+14 %), wo die Prognose im Vergleich zum Vorquartal (+4 Prozentpunkte) und zum Vorjahr (+12 Prozentpunkte) zulegt. Auch die Arbeitgeber in Zürich (+6 %) sind optimistisch. Im Tessin (-7 %) melden sie dagegen bereits das sechste Quartal in Folge negative Aussichten. Dennoch verbessert sich die Prognose im Quartals- (+5 Prozentpunkte) und im Jahresvergleich (+11 Prozentpunkte). In der Genferseeregion (+3 %) bleiben die Beschäftigungsaussichten gegenüber dem Vorquartal relativ stabil (- 1 Prozentpunkt) und steigen gegenüber dem Vorjahr deutlich an (+9 Prozentpunkte).
Viele Neueinstellungen in der verarbeitenden Industrie
Sechs der insgesamt zehn untersuchten Sektoren verzeichnen positive Beschäftigungsaussichten für den Zeitraum von Oktober bis Dezember 2019. Am zuversichtlichsten sind die Arbeitgeber der verarbeitenden Industrie (+15 %). Der Sektor verbucht auch im Vergleich zum Vorquartal (+10 Prozentpunkte) und zum Vorjahr (+19 Prozentpunkte) starke Anstiege. Die Prognose des Sektors Energie- und Wasserversorgung (+11 %) fällt mit deutlichen Zunahmen gegenüber dem Vorquartal (+15 Prozentpunkte) und dem Vorjahr (+13 Prozentpunkte) ebenfalls gut aus. Im Baugewerbe (-13 %) sind die Arbeitgeber dagegen am pessimistischsten hinsichtlich der Einstellungsdynamik bis zum Jahresende 2019. Der Sektor weist auch einen Rückgang gegenüber dem Vorquartal (-9 Prozentpunkte) und eine deutliche Korrektur gegenüber dem Vorjahr (-20 Prozentpunkte) auf. Im Gastgewerbe (-12 %) ist der Optimismus des letzten Quartals ebenfalls verflogen: Die Prognose bricht im Vergleich zum Vorquartal (-29 Prozentpunkte) massiv ein.
«Die Analyse nach Sektoren liefert uneinheitliche Ergebnisse, und bestimmte Resultate unserer Studie decken sich nicht mit den neuesten Indikatoren der Wirtschaftsinstitute. Insbesondere für die verarbeitende Industrie gehen diese wegen des starken Frankens und der allgemeinen Verlangsamung der weltweiten Volkswirtschaften von einer rückläufigen Beschäftigungsentwicklung aus. Gemäss unseren aktuellen Umfrageergebnissen sind die Arbeitgeber in diesem Sektor jedoch so optimistisch wie zuletzt im Jahr 2008, bevor sich die Auswirkungen der weltweiten Krise am Schweizer Markt bemerkbar machten», erläutert Leif Agnéus.
Voraussichtlicher Personalzuwachs in den Grossunternehmen
Bei den vier untersuchten Unternehmenskategorien stehen die Zeichen auf Wachstum. Die Arbeitgeber der Grossunternehmen (+12 %) zeigen sich am optimistischsten für das letzte Quartal des Jahres, und ihre Prognose verbucht einen Anstieg gegenüber dem Vorquartal (+4 Prozentpunkte) und dem Vorjahr (+6 Prozentpunkte). Auch die Kleinunternehmen (+7 %) sind zuversichtlich, gefolgt von den mittleren Unternehmen (+6 %) und den Kleinstunternehmen (+3 %).
Positive und stabile Beschäftigungsaussichten in den Nachbarländern
In Deutschland (+ 6%) sind die Beschäftigungsaussichten in sieben der neun untersuchten Sektoren und sieben der acht analysierten Regionen positiv. Die französischen Arbeitgeber (+6 %) rechnen im Baugewerbe mit dem besten Beschäftigungsklima seit Einführung des Arbeitsmarktbarometers in Frankreich im Jahr 2003. Am österreichischen Arbeitsmarkt (+5 %) herrscht mehr Optimismus als im Vorquartal, und auch in Italien (+4 %) legt die Prognose im Vergleich zum Vorquartal und zum Vorjahr zu. (ManpowerGroup/mc/ps)