Bern – Die schweizerische Waldgesetzgebung gehört zu den besten der Welt. Dies teilte der World Future Council heute mit. Welches von den sechs in der engeren Auswahl stehenden Gesetzen mit dem diesjährigen Future Policy Award ausgezeichnet wird, entscheidet sich am 21. September 2011 am Sitz der Vereinten Nationen in New York.
Seit über 100 Jahren ist in der Schweiz das Waldareal in seiner Fläche und räumlichen Verteilung geschützt. Dafür sorgt das Rodungsverbot, welches in der Waldgesetzgebung verankert ist. Daneben garantiert die Waldgesetzgebung eine naturnahe, multifunktionale und nachhaltige Bewirtschaftung des Waldes. Die Waldpolitik ist eine Verbundaufgabe von Bund, Kantonen und Waldeigentümern und hat wesentlich dazu beigetragen, dass der Wald die von der Gesellschaft erwarteten Leistungen erfüllen kann.
Waldgesetz bereit für künftiger Herausforderungen
Der Schweizerische Forstverein, der sich seit seiner Gründung im Jahr 1843 für die Erhaltung des Waldes und seiner Leistungen einsetzt, ist der Ansicht, dass die schweizerische Waldgesetzgebung ihre Wirkung in den letzten 100 Jahren bewiesen hat und in der Lage ist, neue Herausforderungen, wie z.B. solche, die im Zusammenhang mit dem Klimawandel, der wachsenden Bevölkerung oder der neuen Energiepolitik des Bundes stehen, zu meistern. Aus diesem Grund beantragte der Schweizerische Forstverein dem World Future Council, die schweizerische Waldgesetzgebung mit dem Future Policy Award auszuzeichnen.
Schweizer Waldgesetzgebung in der engeren Auswahl
Insgesamt wurden 20 Waldgesetze und Aktionsprogramme aus 16 Ländern für den diesjährigen Future Policy Award nominiert. Nach eingehender Prüfung der nominierten Gesetze hat der World Future Council eine Vorselektion getroffen. Wie er heute mitteilte, gehört nebst den Gesetzen aus Bhutan, Gambia, Nepal, Ruanda und den USA die schweizerische Waldgesetzgebung zu den sechs wirkungsvollsten der Welt.
Bestes Gesetz ist auch Verpflichtung
«Wir sind hoch erfreut, dass die schweizerische Waldgesetzgebung als eine der besten der Welt betrachtet wird», sagt Adrian L. Meier-Glaser, Präsident des Schweizerischen Forstvereins. «Das ist aber auch eine Verpflichtung. So gilt es, die langfristige Optik in der Waldpolitik nicht aus den Augen zu verlieren. Beispielsweise wäre es verfehlt, im Zuge des kürzlich beschlossenen Atomausstiegs die Waldpolitik ausschliesslich auf die Gewinnung von Energie aus dem Wald auszurichten. Es ist ein gesunder Mix zu finden, damit der Wald alle seine Leistungen, d.h. als Rohstoffquelle, für den Schutz vor Naturgefahren, zugunsten der Biodiversität und als Erholungsraum für die Menschen, auch weiterhin erfüllen kann. Als Bewirtschafter seines Waldes kommt dem Eigentümer dabei eine Schlüsselrolle zu. »
Preisverleihung am 21. September in New York
Der Future Policy Award 2011, der «Oscar» für das beste Waldgesetz, wird am 21. September 2011 am Sitz der Vereinten Nationen in New York einem der sechs in der engeren Auswahl stehenden Gesetze verliehen werden. Gastgeber der Preisfeier werden nebst dem World Future Council das Sekretariat des Übereinkommens für die biologische Vielfalt, das Sekretariat des UN-Waldforums und die Welternährungsorganisation sein. Wir sind gespannt, wer dann das Rennen um das beste Waldgesetz der Welt machen wird. Der World Future Council zeichnet seit dem Jahr 2009 jährlich Gesetze mit dem Future Policy Award aus, die bessere Lebensbedingungen für heutige und künftige Generationen fördern. Ziel der Auszeichnung ist es, gute Gesetze weltweit bekannt zu machen und so die Schaffung gerechter, nachhaltiger und friedvoller Gesellschaften zu unterstützen. Aus Anlass des Internationalen Jahres des Waldes sucht der World Future Council mit der diesjährigen Preisausschreibung das beste Waldgesetz der Welt.