Hans-Ulrich Bigler, Direktor des Schweizerischen Gewerbeverbandes.
Bern – Mit der heutigen Entscheidung, die Zinsen zu senken und die Liquidität am Franken-Geldmarkt zu erhöhen, setzt die Nationalbank nach Ansicht des Schweizerischen Gewerbeverbandes zwei wichtige Zeichen gegen die Frankenstärke. Erstens teilt sie die Einschätzung des Marktes, der Franken sei überbewertet und zweitens zeigt sie sich bereit, im Rahmen ihres Mandates etwas dagegen zu tun.
Der sgv, der grösste Wirtschaftsdachverband der Schweiz, begrüsst sowohl die Analyse als auch die ergriffenen Massnahmen. Aus Sicht der KMU-Wirtschaft ist die aktuelle Bewertung des Frankens ein Fluch und ein Segen zugleich. Positiv ist das Vertrauen, das die Märkte in die Schweizer Währung und in den Wirtschaftsstandort zeigen. Negativ sind die Auswirkungen auf den Handel, den Tourismus und auf die Exportwirtschaft. Der sgv erwartet weitere Anstrengungen bezüglich den monetären Rahmenbedingungen, die es der Wirtschaft erleichtern, besser mit der Frankenstärke umzugehen.
Auch Politik ist gefordert
Von der Politik verlangt der sgv konkretes Handeln und ruft den Bundesrat dazu auf, eine Offensive zur Deregulierung und dem Abbau einschränkender Gesetzesbestimmungen zu starten. Dadurch wird dringend notwendiges Wirtschaftswachstum geschafft, was langfristig das beste Mittel gegen die Frankestärke ist.
Für den sgv ist die Frankenstärke eine Herausforderung, die von drei Seiten angegangen werden muss. Einerseits sollen die Instrumente der SNB für Preis- und Zinsstabilität eingesetzt werden, andererseits muss die Politik Voraussetzungen für nachhaltiges Wirtschaftswachstum schaffen. Und nicht zuletzt sind die Wirtschaftsakteure gefordert, solidarisch zu handeln und die Währungsgewinne weiterzugeben. (sgv/mc/pg)