sgv enttäuscht über das Nein zu Managed Care

sgv-Direktor Hans-Ulrich Bigler.

Bern – Der Schweizerische Gewerbeverband sgv ist enttäuscht über das Nein der Stimmberechtigten zu Managed Care. Der Souverän habe mit seiner ablehnenden Haltung eine Chance verpasst, das Kosten- und damit auch das Prämienwachstum in der obligatorischen Krankenversicherung zumindest etwas einzudämmen, schreibt der sgv in einer Medienmitteilung.

Der sgv ist nach wie vor überzeugt, dass Managed Care einen wichtigen Beitrag zu einer qualitativ besseren und kostengünstigeren medizinischen Versorgung leisten kann. Managed Care werde deshalb auch nach dem heutigen Volks-Nein weiter an Bedeutung gewinnen, so der sgv. Schade nur, dass man es verpasst habe, diesen zukunftsweisenden Behandlungsansatz zum Standard zu erklären, um so das stetige Kosten- und Prämienwachstum in der obligatorischen Krankenversicherung zu verlangsamen und einem vielversprechenden Reformschritt eine Chance zu geben.

Der Gewerbeverband befürchtet, dass die Politik nach dem Nein zu Managed Care versuchen wird, dem Kostenwachstum in der Grundversicherung mit weiteren staatlichen Eingriffen und regulatorischen Auflagen zu begegnen. Der sgv werde sich dem Trend zur fortschreitenden Verstaatlichung unseres Gesundheitswesens widersetzen und sich vehement gegen die Einführung einer staatlichen Einheitskasse kämpfen, heisst es weiter.

Bauspar-Initiative: Bestrafte KMU
Das «Nein» zur Ablehnung der Initiative «Eigene vier Wände dank Bausparen» zerschlägt nach Ansicht des Gewerbeverbandes den Traum vom Wohneigentum vieler Mieter und bringt zahlreiche KMU um zusätzliche Aufträge. Wohneigentum stärke das Verantwortungsbewusstsein und fördere den sozialen Zusammenhalt. Die Ablehnung der Bauspar-Initiative sei deshalb zu bedauern, umso mehr, als die Förderung des Zugangs zu Wohneigentum in der Bundesverfassung verankert sei und kein spezifisches Instrumentarium existiere, um dieses Ziel umzusetzen.

sgv erfreut über Ablehnung der AUNS-Initiative
Erfreut reagiert der Gewerbeverband hingegen auf die klare Ablehnung der AUNS-Initiative „Staatsverträge vors Volk“. Das Nein ist nach Ansicht des sgv ein Vernunftentscheid. Die Stimmberechtigten würden wie bisher auch in Zukunft zu wichtigen aussenpolitischen Vorlagen das letzte Wort haben. Hingegen müsse dank dem Nein zur AUNS-Initiative nicht über unbestrittene Vorlagen abgestimmt werden. (sgv/mc/pg)

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