sgv-Direktor Hans-Ulrich Bigler.
Bern – Der Schweizerische Gewerbeverband sgv ist erfreut über den Ausgang der heutigen Abstimmung über die Ferieninitiative. Mit der Ablehnung der Initiative hätten die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger Realitätssinn bewiesen, schreibt der sgv in einer Medienmitteilung.
Für den sgv als grössten Dachverband der Schweizer Wirtschaft ist die Ablehnung der Ferieninitiative ein klares Zeichen, dass die Bevölkerung weiterhin auf Freiheit und Eigenverantwortung der Bürgerinnen und Bürger vertraut. Ein Ja zur Initiative hätte gemäss sgv höhere Arbeitskosten von jährlich 6 Milliarden Franken zur Folge gehabt. Das schwierige wirtschaftliche Umfeld mit Eurokrise und starkem Franken bereite Schweizer Unternehmen bereits genug Probleme. Entgegen den Behauptungen der Initianten weise die Schweiz kein Feriendefizit auf. Der gesetzliche Ferienanspruch entspriche den Regelungen in Ländern wie Deutschland, Belgien oder Italien, so der Gewerbeverband. Die bewährte Sozialpartnerschaft zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern ermögliche es, dass die Arbeitnehmenden bereits heute im Schnitt rund 5 Wochen Ferien erhalten.
Buchpreisbindung: Volk sagt Ja zu Wettbewerb
Mit einer klaren Ablehnung des Gesetzes über die Buchpreisbindung gibt das Schweizer Volk nach Ansicht des Gewerbeverbandes ein eindrückliches Bekenntnis zu Freiheit und Wettbewerb ab. Der Volksentscheid bestätige die Bemühungen, möglichst viele Marktschranken abzubauen, damit Produkte und Dienstleistungen
besser werden. Das Volk will die Entscheidungsfreiheit der Konsumenten respektieren und hat richtigerweise erkannt, dass staatliche Preisdiktate unweigerlich zu höheren Buchpreisen führen, schreibt der sgv in einer Mitteilung. Profitieren würden davon einzig ausländische Grosskonzerne. Das Resultat sei aber auch ein Bekenntnis zu mehr Vielfalt und Kultur.
Der Schweizerische Gewerbeverband sgv kämpfte an vorderster Front gegen die Wiedereinführung der Buchpreisbindung, weil es sich nach Ansicht des Verbandes um ein bürokratisches und hemmendes Gesetz handelt. Es sah vor, die freie Preisbildung, eines der wichtigsten Differenzierungsmerkmale im Markt, aufzuheben.
Bausparen: Das Nein benachteiligt auch die KMU
Hingegen bedauert der sgv die Ablehnung der Bauspar-Initiative. Das Nein des Souveräns zerschlage die Hoffnung vieler Mieterinnen und Mieter auf Wohneigentum. Leidtragende sind dabei insbesondere jene Mittelstandsfamilien, die den Erwerb des Wohneigentums mit dem Kapital aus der 2. Säule finanzieren wollten. Das Bausparen ist erwiesenermassen der Motor für Wachstum und Beschäftigung. Erfahrungen aus dem Kanton Basel-Landschaft zeigen klar, dass dieses steuerliche Instrument beträchtliche positive makroökonomische Effekte hat. Das Nein zur Initiative schadet daher vielen im Bausektor tätigen KMU, die von zusätzlichen Aufträgen hätten profitieren können, schreibt der sgv.
Der Gewerbeverband hofft nun, dass Volk und Stände ihre Entscheidung korrigieren und am kommenden 17. Juni der Volksinitiative «Eigene vier Wände dank Bausparen» des Hauseigentümerverbandes Schweiz zustimmen werden. (sgv/mc)