SGB-Präsident und Neo-Ständerat Paul Rechsteiner.
Bern – Die Lohnrunde 2011/12 ist in einem grossen Teil der Branchen und Betriebe abgeschlossen. Ein guter Teil der Abschlüsse liegt zwischen 1.5 und 2.5 Prozent bei einer Teuerung von rund 0.3 Prozent (2011). Hier seien die Forderungen der SGB-Verbände erfüllt, schreibt der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) in einer Mitteilung.
Die Verbände hätten Reallohnerhöhungen von 1.3 bis 2.3 Prozent gefordert (2 bis 3 Prozent minus damals angenommene Teuerung von 0.7 Prozent). In den meisten Branchen der Binnenwirtschaft laufe es 2011 gut und die Einnahmen von Bund, Kantonen und Gemeinden steigen. Selbst in der Exportwirtschaft gibt es zahlreiche Firmen, die gute Geschäfte machen und höhere Löhne zahlen können.
Kein Abschluss im Sicherheitsgewerbe
Angesichts dieser Ausgangslage seien einige Resultate absolut ungenügend – namentlich im Dienstleistungssektor. Bei Coop und Migros würden die Löhne nach Abzug der Teuerung kaum steigen. Im Sicherheitsgewerbe gab es gar keinen Abschluss. Auch bei einigen Banken hätten die Arbeitgeber den Angestellten echte Lohnerhöhungen verweigert (z.B. Credit Suisse), obwohl das Geld vorhanden wäre, wie die nach wie vor völlig unverhältnismässigen Saläre im Topmanagement und im Investmentbanking beweisen würde, heisst es in der Mitteilung des SGB weiter.
Baustelle Bau
Ein Problem sieht der SGB auch beim Bau. Die Arbeiter würden so viele Überstunden wie noch nie in den letzten 10 Jahren leisten; trotzdem kam bisher kein Abschluss zustande. Bei den Kantonen und Gemeinden schliesslich dürften die verdienten Lohnerhöhungen nicht durch eine verfehlte Sparpolitik gefährdet werden. (SGB/mc/ps)