Bestehende Röhre des Gotthard-Strassentunnels.
Bern – Die Bau- und Sanierungsarbeiten am Gotthard können starten, ohne dass der Tunnel vorher gesperrt werden muss. Die Verbindung ins Tessin bleibt immer gewährleistet. Das bestätigte der Bundesrat gestern auf Anfrage von Nationalrat Fabio Regazzi. Die Sanierung mit einer zweiten Röhre wird günstiger, als wenn wie von den Gegnern gefordert, teure Verladeanlagen gebaut und ohne Mehrwert wieder abgerissen werden müssen.
Mit einer zweiten Röhre kann der Gotthard-Strassentunnel saniert werden, ohne dass das Tessin vom Rest der Schweiz über Jahre auf dem Strassenweg abgeschnitten wird. Da Vorarbeiten während der Nacht ausgeführt werden, verbessert sich das Kosten-Nutzen-Verhältnis gegenüber den ungenügenden provisorischen Verladelösungen nochmals massiv.
Zweite Röhre günstiger als Verladeforderungen der Gegner
Mit der Sanierung des Strassentunnels mit einer zweiten Röhre wird die Sicherheit verbessert und eine nachhaltige Lösung für künftige Sanierungen geschaffen. Dies indem der Verkehr jeweils durch eine der beiden Röhren fährt, während die andere saniert wird.
Ganz anders sieht es aus, wenn der Verkehr während der Sanierung auf eine rollende Landstrasse verladen wird, wie dies die Gegner um die Alpeninitiative fordern. Anstatt der bisher kalkulierten 4 Verladeanlagen in den Urner und Tessiner Alpentälern fordern sie zusätzliche grosse Anlagen in Basel und Chiasso. Die Verladeprovisorien werden zu einem Fass ohne Boden, das weit über 3 Milliarden verschlingen wird. So fallen neben den milliardenteuren Verladeanlagen kostspielige Arbeiten am Trassee durch die ganze Schweiz sowie immense Investitionen in Rollmaterial an. Alles Kosten, die in der Blackbox Verladeprovisorien nicht einkalkuliert sind. Hinzu kommt: Sämtliche Anlagen müssten nach der Sanierung ohne bleibenden Mehrwert abgerissen und das Rollmaterial abgeschrieben werden.
Das Tessin nicht abkoppeln
Auf eine sinnvolle Sanierung mit einer zweiten Tunnelröhre ist insbesondere das Tessin angewiesen. Ohne zweite Röhre wäre die Strassenverbindung in den Süden während 980 bis 1050 Tagen komplett gesperrt und das Tessin vom Rest der Schweiz abgeschnitten. Dies hätte auch gravierende Konsequenzen für die exportorientierte Schweizer Wirtschaft, die ihre wichtige Handelsverbindung zu Italien, einem der wichtigsten Handelspartner der Schweiz, verlieren würde. (sgv/mc/ps)