Shared Mobility wird in den kommenden Jahren deutlich zunehmen

Car-Sharing

Weltweiter Markt für gemeinsam genutzte Fahrzeuge und Mobilitätsangebote wächst bis 2020 jährlich um bis zu 35 Prozent.

Zürich – Nutzen statt besitzen – dieser Verhaltenswandel bei Konsumenten wird den Personenverkehr in Zukunft stark ändern. So wird die Welt der „Shared Mobility“, in der Fahrzeuge geteilt und Mobilitätsangebote gemeinsam genutzt werden, bis 2020 steigende Umsätze und Kundenzahlen verbuchen. Die Roland Berger-Experten gehen in den neuen Geschäftsbereichen rund um Autos, Fahrräder, Mitfahrgelegenheiten und Parkplatzdiensten von jährlichen Wachstumsraten von bis zu 35 Prozent aus. Dies ist ein Ergebnis der neuen Marktstudie „Shared Mobility – Wie Unternehmen neue Spielregeln für den Personenverkehr etablieren“ von Roland Berger Strategy Consultants. „Der Mobilitätssektor gehört zu den am schnellsten wachsenden Bereichen dieser neuen Art von Ökonomie“, erklärt Sven Siepen, Roland Berger-Managing Partner Schweiz: „Denn dank der intelligenten Verknüpfung von Mobilitätsangeboten wird der Trend zur Shared Mobility in den Grossstädten gerade bei uns in der Schweiz stark zunehmen.“

Deutliches Startzeichen für diese Marktentwicklung ist die zunehmende Anzahl der Marktakteure in diesem Segment. Neben innovativen Start-ups drängen immer mehr etablierte Unternehmen wie Automobilhersteller, Transport- und Logistikfirmen sowie Fluggesellschaften auf diesen Markt. Dabei ist das Angebot an innovativen Produkten und Dienstleistungen sehr breit: Neben neuen Online-Plattformen wächst die Zahl der Firmen, die IT-Technologien und (Industrie-)Hardware etwa in Form von Fahrzeugen und Fahrrädern liefern.

Megatrends als Tempomacher
Vier Megatrends treiben das Marktwachstum der Shared Mobility voran. Zum einen entsteht eine neue Konsumkultur: Immer mehr Verbraucher wollen ein Produkt oft nicht mehr besitzen, sondern nur noch nutzen und mit anderen teilen. Auch die Ressourcenknappheit in den Ballungszentren führt zunehmend zu alternativen Mobilitätskonzepten. Gleichzeitig steigt durch die demografische Entwicklung die Anzahl älterer Menschen, die individuelle und günstige Bring- und Holdienste in Anspruch nehmen.

Als vierter Trend identifizieren die Roland Berger-Experten die Digitalisierung: Durch den Ausbau der Kommunikationstechnologien entstehen neue Möglichkeiten, Produkte und Prozesse online miteinander zu vernetzen. „Die Shared Mobility wird sich in Zukunft schnell weiterentwickeln, weil Informations-, Buchungs- und Bezahlprozesse über das Netz noch schneller und einfacher werden“, erklärt Roland Berger-Stratege Sven Siepen. „Die Verknüpfung aller Angebote zu einer Mobilitätskette lässt sich so immer leichter organisieren.“

Die vier Wachstumsfelder der Mobilität
In ihrer neuen Studie analysieren die Roland Berger-Experten die vier wichtigsten Wachstumsfelder der Shared Mobility:

Carsharing: Dieser Markt wird bis 2020 voraussichtlich um 30 Prozent jährlich wachsen – auf 5,6 Milliarden Euro Umsatz weltweit. Dabei entstehen zahlreiche Geschäftsmöglichkeiten im Business-to-Business-Bereich (Flottenmanagement), im Kundengeschäft (Autovermietung) sowie im sogenannten Peer-to-Peer-Bereich (Ausleihe von Privat zu Privat). Mobility ist in der Schweiz der Platzhirsch, aber weitere Angebote kommen – auch aus dem Ausland – kontinuierlich in den Markt.

Ridesharing: Der Markt für organisiertes Mitfahren und Taxidienste auf kurzen und mittleren Strecken wird am stärksten zulegen – um rund 35 Prozent jährlich. Bis 2020 dürfte das weltweite Marktvolumen rund 5,2 Milliarden Euro betragen. Vor allem das Ridesharing mit privaten Fahrern wird im städtischen Bereich deutlich zunehmen. Uber ist gerade dabei, dieses Marktsegment weltweit aufzurollen.

Bikesharing: In vielen europäischen und amerikanischen Städten etabliert sich gerade das Fahrrad als das innerstädtische Verkehrsmittel schlechthin. Der flächendeckende Einsatz von E-Bikes sorgt für einen weiteren Wachstumsschub, weil sich dadurch neue Kundenschichten erschliessen lassen. So wird der weltweite Markt für den Fahrradverleih bis 2020 um rund 20 Prozent jährlich weiterwachsen – auf bis zu 5,3 Milliarden Euro. Ursprünglich durch die Kommunen getrieben treten immer mehr private Unternehmen in diesen Markt ein.

Shared Parking: Die Parkplatzsuche in Grossstädten ist eine der grössten Hürden für Autofahrer. Durch die mobile Kommunikation und die Einbeziehung von privaten Stellplätzen öffnet sich daher ein neuer, attraktiver Markt. Dieser wird voraussichtlich um 25 Prozent jährlich wachsen und bis 2020 ein Geschäftsvolumen von rund 2 Milliarden Euro erreichen.

Zehn Erfolgsfaktoren für Unternehmen in der Shared Mobility
Unternehmen, die sich in diesem neuen Mobilitätssegment erfolgreich etablieren wollen, sollten jedoch auf die besonderen Anforderungen des Marktes achten. So fassen die Roland Berger-Strategen in ihrer Studie zehn wichtige Managementregeln zusammen. So sollten Mobilitätsdienstleister auf ein dichtes Netz von Fahrzeugen und Stationen setzen und das eigene Unternehmen als vertraute Organisation etablieren.

Durch die intelligente Nutzung der Kundendaten sollten ausserdem Anbieter in der Lage sein, veränderte Kundenwünsche sofort wahrzunehmen, um mit ihrem Produktangebot darauf reagieren zu können. Eine besonders wichtige Rolle spielen auch die modernsten Technologien und Applikationen: „Darauf sollten Unternehmen setzen, um den Nutzern den grössten Komfort bei ihren Lösungen zu bieten“, sagt Christian Freese. «Denn die Shared Mobility lebt von einfachen und flexiblen Dienstleistungen und von fairen und transparenten Preisen.» (Roland Berger/mc/ps)

Über Roland Berger
Roland Berger Strategy Consultants, 1967 gegründet, ist eine der weltweit führenden Strategieberatungen. Mit rund 2.700 Mitarbeitern und 51 Büros in 36 Ländern ist das Unternehmen erfolgreich auf dem Weltmarkt aktiv. Die Strategieberatung ist eine unabhängige Partnerschaft im ausschliesslichen Eigentum von rund 250 Partnern.

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Die digitale Transformation ist einer der grundlegendsten Veränderungsprozesse unserer Zeit. Seit langem schon beschäftigen sich Roland Berger Strategy Consultants in Projekten und Publikationen mit den Auswirkungen der digitalen Entwicklung auf die Unternehmen. Mit der «Digital Impact»-Initiative bietet die internationale Strategieberatung nun ein Forum für diese Aktivitäten und für eine breit angelegte Diskussion zur «Digital Economy».
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