Shell stoppt sein umstrittenenes Arktis-Projekt in Alaska
Shell-Bohrinsel Polar Pioneer in Dutch Harbor, Alaska. (Foto: Shell/Flickr)
London – Der britisch-niederländische Ölkonzern Shell stoppt seine umstrittenen Probebohrungen vor der Küste Alaskas. Als Gründe nannte Shell am Montag mangelnden Erfolg und zu hohe Kosten. Der Stopp bringt finanzielle Belastungen in Milliardenhöhe mit sich, wie das Unternehmen in London mitteilte. Zudem seien die staatlichen Vorgaben herausfordernd und unpräzise. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace feierte den Stopp als grossen Erfolg. Das Bohren nach Öl und Gas in Alaska ist wegen des fragilen Ökosystems sehr umstritten.
Shell bezifferte die finanziellen Belastungen auf etwa drei Milliarden US-Dollar, bezogen auf den Buchwert des Projektes. Weitere 1,1 Milliarden Dollar dürften für zukünftige Vertragsverpflichtungen anfallen. Weitere Details will das Unternehmen bei Vorlage der Zahlen zum dritten Quartal geben.
Greenpeace «vorsichtig froh»
Greenpeace begrüsste die Entscheidung des Ölkonzerns, die Bohrungen nach Öl und Gas in der Arktis zu stoppen. «Wir sind vorsichtig froh», sagte eine Sprecherin am Montag in Amsterdam. «Wenn dieser Beschluss endgültig ist, dann haben wir gesiegt.»
Die deutsche Greenpeace-Organisation reagierte weniger zurückhaltend auf den Shell-Rückzug. «Shell gibt auf. Das ist eine hervorragende Nachricht für die Arktis und das Klima und ein grosser Sieg für die weltweite Protestbewegung», sagte Sprecherin Larissa Beumer. «Shells Entscheidung zeigt, dass Ölbohrungen in der Arktis nicht nur klimapolitisch, sondern auch ökonomisch keinen Sinn ergeben. Shells Rückzug ist gleichzeitig ein deutliches Signal an alle anderen Ölkonzerne, die Finger von der Arktis zu lassen.» (awp/mc/pg)