London / Wien – Beschäftigte, die im Sinn und Zweck ihrer Arbeit neben reinem Profit noch einen weiteren, übergeordneten Nutzen sehen, sind motivierter. Zu dieser Erkenntnis kommt eine vom Lebensmittelkonzern Danone in Auftrag gegebene Studie, bei der 2.001 Personen in Grossbritannien befragt wurden. Das Ergebnis: Ziel aller Unternehmen müsse sein, eine sinnvolle Arbeit zu schaffen und somit die Mitarbeiter anzuspornen, etwas zu bewegen.
«Sinnhaftigkeit hat oberste Priorität»
«Es ist erwiesen, dass die Sinnhaftigkeit des Tuns in der Arbeitswelt höchste Priorität besitzt», erklärt Heide-Marie Smolka, Psychologin und Glückstrainerin, gegenüber pressetext. «Wenn das Handeln eines Unternehmens nicht transparent gemacht wird, dann ist das natürlich schlechter, als wenn die Firma Sinnhaftigkeit und Nachhaltigkeit vermittelt», wie die Expertin erläutert.
Die durch das britischen Meinungsforschungsinstitut YouGov durchgeführte Studie «The Courage of Their Convictions» wollte von den Befragten wissen, ob ihr Arbeitgeber höhere Ziele als nur reinen Profit verfolgt. 49 Prozent gaben an, dass dies der Fall sei, 46 Prozent waren der Meinung, dass ihre Firma nur auf Gewinn aus ist. Die beiden Gruppen wurden in der Folge weiter interviewt, die restlichen fünf Prozent, die keine Angaben machten, wurden von der Studie ausgenommen.
Engagement abhängig von Mehrwert
Die Gruppen wurden danach befragt, ob sie von mehr positiven als von negativen Aspekten ihrer Arbeit berichten könnten. Zwei von fünf Personen, die angaben, ihr Unternehmen habe nur Profit als Ziel, bejahten dies – bei Personen, die einen Mehrwert in der Arbeit ihrer Firma sahen, waren es vier von fünf. Ob sie engagiert bei der Arbeit seien, beantworteten rund 60 Prozent der Angestellten von profitgeleiteten Unternehmen mit ja. Diejenigen von Unternehmen mit höheren Zielen gaben zu 90 Prozent an, dass das der Fall sei.
«Wenn ein Unternehmen zu den persönlichen Werten eines Individuums passt und einen höheren Sinn vermittelt, stehen die Leute mehr hinter ihrer Arbeit und verrichten diese auch mit mehr Wohlwollen», wie Liz Hellis von Danone die Ergebnisse zusammenfasst. Das sieht auch Mentaltrainerin Katharina Mühl so, wie sie gegenüber pressetext erklärt: «Wenn Beschäftigte den Eindruck haben, ihr Unternehmen trägt dazu bei, die Welt ein Stück besser zu machen, dann macht das stolz, da sie ein Teil davon sind.» Die Fachfrau fasst zusammen: «Menschen, die das Gefühl haben, sie gehen einer sinnstiftenden Arbeit nach, sind glücklicher als diejenigen, für die ihre Arbeit einfach ’nur Arbeit› ist.» (pte/mc/ps)