Solar Impulse 2 wieder in der Luft

Solar Impulse 2 wieder in der Luft

Start der «Solar Impulse 2» am Mittwochmorgen in Ahmedabad. (Foto: Solar Impulse/Twitter)

Ahmedabad – Das Schweizer Solarflugzeug «Solar Impulse 2» ist vom indischen Ahmedabad aus in die Luft gegangen und hat Kurs auf Varanasi am Ganges genommen. Infolge Zollprobleme konnte der von Sonnenkraft betriebene Flieger erst mit fast zweistündiger Verspätung abheben, wie die Organisatoren am Mittwochmorgen (Ortszeit) mitteilten. Der Flug quer durch Indien über mehr als 1000 Kilometer  soll rund 15 Stunden dauern.

Es ist die dritte von zwölf E tappen auf der Weltumrundung des Solar-Flugzeugs. Der Einsitzer wird dabei nur mit Sonnenenergie angetrieben. Die beiden Schweizer Piloten Bertrand Piccard und André Borschberg wollen mit ihrem Flug für die Förderung erneuerbarer Energien werben. «Es gibt auf der Welt keine Abenteuer mehr», klagte Borschberg über die Verzögerung. «Und das alles nur wegen ausufernder Bürokratie.»
Heiliger Flug

Heilige Stadt
Varanasi ist eine für Hindus besonders heilige Stadt. Jedes Jahr pilgern Millionen Inder in die Tempelstadt, um an den Stufen des Ganges ins Wasser einzutauchen. Viele alte Menschen machen sich auf ihre letzte Reise dorthin. Sie glauben, den Kreislauf der Wiedergeburten durchbrechen zu können, wenn sie in Varanasi sterben. Unzählige Familien bringen die Asche der Verstorbenen nach Varanasi, um die letzten Überreste ins Wasser zu streuen.

Varanasi ist auch der Wahlkreis von Indiens Premierminister Narendra Modi. Dieser hatte versprochen, bis zum Jahr 2020 insgesamt 100 Gigawatt Solarstrom zu installieren. Analysten halten dieses Ziel allerdings nicht für so schnell erreichbar. Der «Solar Impulse 2»-Startpunkt Ahmedabad ist die Landeshauptstadt von Gujarat. Diesen BundeSStaat hatte Modi als Regierungschef zum indischen Vorreiter in Sachen Solarenergie gemacht.

Die «Solar Impulse 2» fliegt ohne einen Tropfen Benzin. Mit Hilfe von Sonnenenergie und leistungsfähigen Batterien kann sie bis zu fünf Tage und Nächte in der Luft bleiben. Dies wird später auf der Reise auch nötig, wenn sie über den Pazifik und den Atlantik fliegt. Zunächst soll es aber nach Mandalay in Myanmar gehen. Der Start in Indien hatte sich um einige Tage verzögert, da das Wetter zu schlecht war. (mc/ps)

https://youtu.be/68Mb8oyju74

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