Solar Impulse 2 im Landeanflug auf Hawaii am 3. Juli 2015. (Foto: Flickr/Solar Impulse)
Hawaii – Die Schweizer Pioniere Bertrand Piccard und André Borschberg sind bereit, ihren Versuch der ersten Weltumrundung in einem Solarflugzeug (Solar Impulse 2) fortzusetzen. Nachdem die überhitzten Batterien ausgetauscht und verschiedene Wartungsflüge unternommen wurden, befindet sich das Team ab Freitag wieder im „Missionsmodus“ und sucht das erste günstige Wetterfenster für Bertrand Piccard, damit dieser, trotz aktuell schwieriger Wetterbedingungen, Richtung Nordamerika starten kann. Mit diesem Unterfangen soll gezeigt werden, wie mit modernen sauberen Technologien das Unmögliche möglich gemacht werden kann.
Die Solar Impulse 2 war am 3. Juli letzten Jahres nach einem fünf Tage und Nächte dauernden Rekordflug in Hawaii gelandet. Bei diesem 8900 km langen Flug von Japan nach Hawaii sass André Borschberg am Steuer. Während des Fluges war aufgrund von Überhitzung ein Schaden an den Batterien entstanden, der zu einer unvorhergesehenen Pause von mehreren Monaten führte. Die Reparatur des Batteriesystems dauerte länger als das noch verbleibende, saisonal günstige Zeitfenster mit ausreichend Tageslicht.
13 Testflüge
Zwischen Ende Februar und Mitte April 2016 beendete Si2 insgesamt 13 Flüge. Bei Wartungsflügen durch den Testpiloten von Solar Impulse konnten die Leistungsfähigkeit des Flugzeugs und die ordnungsgemässe Funktionsweise des neu installierten Kühlsystems bestätigt werden. André Borschberg und Bertrand Piccard führten anschliessend eine Reihe von Trainingsflügen durch, einschliesslich eines Fluges in grosser Flughöhe, um sich auf die verbleibende Pazifiküberquerung vorzubereiten.
Vier mögliche Ziele an der Westküste
Sobald es das Wetter zulässt wird Si2 seine Weltumrundung fortsetzen und mit Bertrand Piccard am Steuer Richtung Nordamerika starten. Das Team prüft derzeit vier mögliche Zielorte: Phoenix, die Gegend um San Francisco, Los Angeles und Vancouver. Aufgrund der Erfahrungen 2015 wurde entschieden, die Bandbreite der Ziele zu erweitern, um bei der Streckenplanung eine maximale Flexibilität zu wahren. Das letztendliche Ziel wird je nach Wetterlage einige Tage vor Abflug ausgewählt. Die Mission wird anschliessend Richtung New York, Europa oder Nordafrika fortgesetzt, bevor sie wieder an ihren Ausgangspunkt Abu Dhabi zurückkehrt. (mc/pg)