Sonnencreme: Auch sie enthält Nanopartikel.
Cambridge/Boston – In Produkten enthaltene Nanopartikel schädigen die DNA, wie Forscher am Massachusetts Institute of Technology und an der Harvard School of Public Health herausgefunden haben. Die Produktpalette, die Nanopartikel enthält, reicht von Kosmetika über Sonnencreme bis hin zu Kleidung. Sie werden eingesetzt, um die Textur zu verbessern, Mikroben abzutöten oder die Haltbarkeit der Waren zu verlängern.
«Das Problem ist, dass wenn ein Nanopartikel aus einem Material gemacht wird, das als sicher erachtet wird, es üblicherweise auch als sicher angesehen wird. Es gibt Leute, die beunruhigt sind, aber es ist ein harter Kampf, weil wenn diese Dinge erst einmal in Produktion gegangen sind, ist es sehr schwer, das rückgängig zu machen», erklärt Forscher Bevin Engelward.
Fünf Nanopartikel im Test
Das Forscherteam rund um Engelward und Philip Demokritou untersuchte in einem High-Speed-Screening-Verfahren die Auswirkungen von Silber, Zinkoxid, Eisenoxid, Cerdioxid und Siliciumdioxid auf die DNA. Eine Sorte menschlicher Blutzellen (Lymphoblasten) sowie aus den Ovarien chinesischer Hamster gewonnene Zellen wurden toxikologischen Studien unterzogen.
Zinkoxid und Silber riefen bei den Untersuchungen den grössten Schaden an der DNA hervor. Bei einer Konzentration von zehn Mikrogramm pro Milliliter – eine Dosis, die nicht hoch genug ist, um alle Zellen zu töten – verursachten die Stoffe eine grosse Zahl an einzelsträngigen Brüchen in der DNA.
Forschung noch in Startlöchern
«Die grösste Herausforderung ist zu entscheiden, wann etwas gefährlich ist und wann nicht, basierend auf der Dosis. Bei niedrigen Levels sind diese Dinge wahrscheinlich in Ordnung», meint Engelward. «Aber die Frage ist: Bei welchem Level wird es problematisch, und wie lang werden wir brauchen, um das zu bemerken?»
Diese Frage müssen die Wissenschaftler erst noch beantworten. Zu tun bleibt noch einiges: Die Aufnahme von Nanopartikeln erfolgt hauptsächlich über Haut, Lunge und Magen. Deswegen sollen diese Zelltypen als nächstes auf ihre Verletzlichkeit geprüft werden. (pte/mc/ps)