Zürich – «Procura+» hat am 24. September 2019 an der Preisverleihung in Stavanger die Stadt Zürich mit dem «Procura+ Award» ausgezeichnet. Der Preis wurde für den innovativen und nachhaltigen Einsatz von Recyclingbeton mit CO₂-reduziertem Zement sowie für Recycling-Asphalt in städtischen Bauvorhaben verliehen.
Die Stadt Zürich wurde am diesjährigen «Procura+ Award» unter 28 Städten in der Kategorie «Nachhaltige Beschaffungsinitiative» mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Sie erhält diesen Award wegen ihres innovativen und nachhaltigen Einsatzes von Recyclingbeton (RC-Beton) mit CO₂-reduziertem Zement im Hochbau beziehungsweise wegen der Verwendung von Recyclingasphalt im Strassenbau.
Grosses Interesse europäischer Städte an RC-Beton
«Procura+» ist ein europäisches Städtenetzwerk zur nachhaltigen öffentlichen Beschaffung. Es dient vor allem dem Wissens- und Erfahrungsaustausch auf diesem Gebiet. Wichtige Aspekte sind in diesem Zusammenhang zum Beispiel die klimapriorisierte Beschaffung, die Innovationsförderung und die Kreislaufwirtschaft. Die Stadt Zürich gehört zu den Gründungsmitgliedern dieses seit 2004 bestehenden Städtenetzwerks und nimmt im Bereich des nachhaltigen Bauens eine Vorreiterrolle ein. Entsprechend gross ist das angemeldete Interesse anderer europäischer Städte an den hiesigen Erfahrungen.
Die Auszeichnung ist für Hochbauvorsteher André Odermatt mit Blick auf die 2000-Watt-Gesellschaft eine grosse Genugtuung. «Ich freue mich sehr, dass unser langjähriges Engagement im Bereich des nachhaltigen Bauens auch auf europäischer Ebene beachtet und honoriert wird», so Odermatt. Im Rahmen der aktuellen Klimadebatte kommt dieser Preis für Andreas Hauri, Vorsteher des Gesundheits- und Umweltdepartements, zum richtigen Zeitpunkt. «Für uns ist die Auszeichnung eine Bestätigung, dass unsere Massnahmen zum Klimaschutz anerkannt werden. Die Stadt Zürich wird sich künftig noch stärker für den Klimaschutz einsetzen und dabei neue, spannende Wege gehen».
Recyclingbeton seit 2002 im Einsatz
Lange vor der aktuellen Klimadebatte, und bevor die Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft 2008 in der Zürcher Gemeindeverordnung verankert wurden, kam bei stadteigenen Gebäuden schon Recyclingbeton zum Einsatz. Fachleute des Amts für Hochbauten haben sich bereits vor rund 20 Jahren mit viel Pioniergeist für den Einsatz von umweltschonenden Baumaterialen engagiert. Ein frühes Beispiel ist das Schulhaus Im Birch (Baubeginn 2002), ein aktuelles die Kunsthauserweiterung (Baufertigstellung 2020). Seit 2005 werden entsprechend städtischen Vorgaben alle öffentlichen Gebäude in Zürich mit Recyclingbeton gebaut, seit 2015 auch mit CO₂-reduziertem Zement, der anstelle des konventionellen Klinkers Flugasche verwendet. Ungefähr 90 Prozent des verbauten Betons besteht aus RC-Beton. (mc/pg)