Städteverband: Sicherheit als Standortfaktor für Schweizer Städte
Michael Künzle, Stadtpräsident Winterthur. (Bild: www.michael-kuenzle.ch)
Bern – Vom Einbruch bis zum Stromausfall – Sicherheit in Städten zu gewährleisten, ist anspruchsvoll. Es verlangt einen Mix von Strategien und Massnahmen, welche die spezifische Situation jeder Stadt berücksichtigen. Die Studie «Sichere Schweizer Städte 2025» des Schweizerischen Städteverbands und der Firma Ernst Basler + Partner macht deutlich, mit welchen Herausforderungen Schweizer Städte bis 2025 zu rechnen haben und wie diesen begegnet werden kann. Die dazu notwendigen Strategien wurden mit 33 Pilotstädten aus der deutsch- und französischsprachigen Schweiz erarbeitet.
Die Studie «Sichere Schweizer Städte 2025» zeichnet sich durch einen innovativen methodischen Ansatz aus: Gemeinsam haben der Schweizerische Städteverband, die Firma Ernst Basler + Partner sowie 33 Pilotstädte in den vergangenen eineinhalb Jahren die aktuelle Sicherheitslage in Schweizer Städten analysiert. Das Ergebnis: Die Studie benennt künftig relevante Gefährdungen und zeigt Strategien auf, wie auf die kommenden Herausforderungen zu reagieren ist. Es handelt sich um eine empirische Untersuchung, die sowohl objektive Fakten wie auch subjektive Wahrnehmungen von Sicherheit einbezieht.
Schweizer Städte sollen sicher bleiben
Es gibt viele Herausforderungen, mit denen sich Schweizer Städte im Sicherheitsbereich künftig auseinandersetzen müssen. Beispiele sind Nutzungskonflikte im öffentlichen Raum, Risse in der Gesellschaft, eine wachsende Technikabhängigkeit, die mögliche Ausbreitung von Pandemien oder klimatische Veränderungen. Damit wird deutlich: Sicherheit in Städten und Gemeinden zu erzielen, ist eine Querschnittsaufgabe.
Der Stadtpräsident von Winterthur und Mitglied des Vorstands des Städteverbandes, Michael Künzle, räumte an der Medienkonferenz zur Vorstellung der Studie in Bern ein, dass die Schweizer Städte im internationalen Vergleich sehr sicher seien. Er zeigte sich aber überzeugt, dass es schwieriger werde, Sicherheit in den Städten zu gewährleisten und dass «künftig eine integral verstandene, proaktive Sicherheitspolitik gefragt sein» werde.
Dieses breite Sicherheitsverständnis entspricht den Strategien und Handlungsoptionen, welche die Studie «Sichere Schweizer Städte 2025» vorschlägt. Sie reichen von handlungsfähigen Sicherheitsnetzwerken bis zu städtebaulichen Massnahmen. Sie umfassen die Stärkung von Gewaltprävention und sozialer Arbeit ebenso wie ausreichende Ressourcen für die Sicherheitsorganisationen. Und sie heben auch die Bedeutung einer aktiven Kommunikation und von adäquaten rechtlichen Rahmenbedingen hervor.
Sicherheit: ein Standortfaktor
Trotz Grössenunterschieden stehen alle Städte und Gemeinden vor ähnlichen Herausforderungen. Am Beispiel seiner Gemeinde erläuterte Dr. Markus Dieth, Gemeindepräsident von Wettingen (AG), an der Medienkonferenz, wie elementar es sei, flexibel und unmittelbar auf Hotspots in Sachen Sicherheit zu reagieren. Gleichzeitig betonte er, dass «die verschiedenen Staatsebenen angesichts der sich stellenden Aufgaben Kooperationen eingehen müssen. Ebenso wichtig ist, dass staatliche und private Stellen in Sicherheitsfragen zusammenarbeiten».
Im Zusammenhang mit der fortschreitenden Urbanisierung gewinnen Sicherheitsfragen für Städte an Bedeutung. Die Garantie der Sicherheit der Bevölkerung ist eine der wichtigsten Aufgaben städtischer Exekutiven und Behörden. Menschen sollen sich möglichst rund um die Uhr sicher fühlen in einer Stadt. Sicherheit ist auch ein zunehmend gewichtiger Stadtortfaktor. Dies bestätigte auch Morella Frutiger, Delegierte für Sicherheitsfragen der Stadt Lausanne. Für sie trägt die Studie «Sichere Schweizer Städte 2025» dazu bei, bei der Prioritätensetzung im Bereich Sicherheit Prävention und Repression enger zu verbinden sowie den Einbezug von Veranstaltern zu intensivieren.
Der Schlussbericht «Sichere Schweizer Städte 2025» sowie weitere Unterlagen sind auf der Homepage des Schweizerischen Städteverbandes abrufbar: www.staedteverband.ch. (Städteverband/ots/mc/ps)