Zürich – Das Mentoring-Programm von Swiss TecLadies ist am 12. September mit einem virtuellen Welcome-Event gestartet. Insgesamt 93 Mädchen aus der Deutsch- und Westschweiz wurden im MINT-Förderprogramm aufgenommen. Nebst zahlreichen Workshops und Events erwartet sie nun eine persönliche Begleitung durch eine Fachfrau.
Noch nie wurde ein Gruppenbild so schnell gemacht: Kurz ohne Maske findet sich das gesamte Team, bestehend aus dem Swiss TecLadies-Team, den Slam Poetinnen Lisa Christ und Marguerite Meyer, den Wissenschaftlern des Robotic Systems Lab und den Machern der event AG zusammen. Während der gesamten Dauer des Life-Streams wurden die Hygiene- und Verhaltensregeln eingehalten.
Nach intensiven Monaten der Vorbereitung kam es am letzten Samstag zum ersten Treffen – Corona-bedingt virtuell – der Mentees und Mentorinnen im Rahmen des Welcome-Events von Swiss TecLadies. Die Mentees erhielten bei dieser Gelegenheit viele Informationen zum Förderprogramm und konnten vor allem ihre Mentorinnen kennenlernen. Der virtuelle Event fand per Life-Stream im Labor der Digital Fabrication im Campus Hönggerberg der ETH Zürich statt. Tatkräftig unterstützt wurde das Team von Swiss TecLadies von ANYmal von Robotic Systems Lab. Am Schluss der Veranstaltung wurde mit Eistee und Snacks, die vorgängig allen Teilnehmerinnen zugestellt wurden, zusammen auf ein erfolgreiches Mentoring-Programm angestossen. «Wir freuen uns sehr, dass wir trotz dieser sehr aussergewöhnlichen Zeit 93 Mädchen und ebenso viele Fachfrauen gewonnen haben, um am Programm teilzunehmen», sagt Beat Schuler, Leiter Nachwuchsförderung bei der Schweizerischen Akademie der Technischen Wissenschaften SATW.
Das erste Treffen mit der Mentorin
Über 5000 Jugendliche haben zwischen März und Juni 2020 an der Online-Challenge teilgenommen. 93 Mädchen zwischen 13 und 16 Jahren wurden ins MINT-Förderprogramm aufgenommen. Während des neunmonatigen Mentoring-Programms werden die Mädchen nun von einer Mentorin begleitet. Dabei handelt es sich um Fachfrauen, die in verschiedenen Technik- oder Informatik-Bereichen tätig sind. «Zahlreiche Studien zeigen, dass Rollenbilder entscheidend sind bei der Berufswahl, insbesondere bei Mädchen. Darum setzen wir uns ein, dass jedes Mädchen persönlich begleitet wird und sich in ihrer Berufsfindung unterstützt fühlt. Es war uns wichtig, den Kontakt mit der Mentorin, sobald als möglich herzustellen. Deshalb haben wir trotz der Corona-Pandemie den Welcome-Event nicht ganz abgesagt, sondern mit Unterstützung der ETH Zürich virtuell durchgeführt», meint Beat Schuler dazu.
Ein abwechslungsreiches Programm
Auf die Mädchen warten nun über 25 Betriebsbesichtigungen und Workshops bei namhaften Firmen wie Zweifel Chips, IBM, BKW, Credit Suisse, MAN, RUAG, HEIG oder Forschungsinstitutionen wie die EPFL oder die Fachhochschulen Ost und Westschweiz. Sie lernen dabei die Vielfältigkeit der Technik und Informatik kennen. Das Mentoring-Programm wird zu ersten Mal auch in der Romandie geführt. Von den 93 Mentees haben sich 37 aus der Romandie qualifiziert.
«Über hundert Frauen haben sich in der Romandie gemeldet, um sich als Mentorin zu engagieren: Es zeigt die Motivation und das Engagement dieser Frauen, sich für den Abbau von Geschlechterstereotypen in der Studium- und Berufswahl einzusetzen und ihre Leidenschaft mit Jugendlichen zu teilen», meint Edith Schnapper, Programm Managerin für die Romandie. Ein Welcome-Day und ein Farewell-Day runden das Programm ab und geben die Möglichkeit, Gleichgesinnte zu treffen und anderen Mentorinnen kennenzulernen.
Finanziell unterstützt wird Swiss TecLadies von den Akademien der Wissenschaften Schweiz, dem Eidgenössischen Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann EBG sowie der Werner Siemens-Stiftung. Weitere Partner helfen bei der Bekanntmachung, stellen Mentorinnen oder organisieren Betriebsbesichtigungen und Workshops. Alle Informationen zum Programm unter www.tecladies.ch. (SATW/mc/ps)