Steuerdebatte: Privatbankier-Präsident will Klärung der Schweizer Position

Nicolas Pictet

Nicolas Pictet, Präsident der Vereinigung der Schweizer Privatbankiers. (Foto: zvg)

Zürich – Die politischen Umwälzungen rund um die Steuerdebatte lassen führende Köpfe der Schweizer Bankenbranche nicht kalt. Nicolas Pictet, Präsident der Privatbankiers, sieht die Ausgangslage der Schweiz nach dem Positionswechsel von Luxemburg und Österreich verändert: «Wir verlangen mit Nachdruck eine rasche Klärung der Schweizer Position», sagt Pictet im Interview mit dem «TagesAnzeiger».

Pictet sagt im Gespräch, man müsse sich entscheiden, ob die Weissgeldstrategie oder der automatische Informationsaustausch der Weg der Schweiz sein soll. «Wir brauchen eine dauerhafte, gesetzliche Regelung.» Pictet ruft die Politik zu raschen Handeln auf: «Der Grundsatzentscheid sollte von der Politik, vor allem vom Bundesrat, möglichst rasch getroffen werden.»

Weissgeldstrategie mit wenig Chancen
Er begründet den Wunsch einer schnellen Lösung mit der Unsicherheit in der Branche, die die aktuelle unklare rechtliche Situation birgt. «Für Unternehmen wie für Kunden gibt es nichts Schlimmeres als Ungewissheit», sagt Pictet. Er lässt durchblicken, dass er der Weissgeldstrategie keine grossen Chancen zurechnet: «Der Hauptmangel des Gesetzesprojekts ist, dass es eine schweizerische Sonderlösung wäre. Sie wird im Ausland nicht verstanden. Kein Land hat auch nur annähernd eine solche Lösung gewählt oder geplant.»

Pictet fordert EU-konforme Gesetze: «Die EU ist mehr und mehr protektionistisch unterwegs. (…) Mit dieser Bedrohung, vom EU-Markt mit der Zeit komplett abgeschnitten zu sein, weil unsere Gesetze nicht EU-konform sind, können wir auf die Dauer nicht leben.» (awp/mc/pg)

Vereinigung der Schweizer Privatbankiers

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