Stiftung für erneuerbare Energien: Weg vom Erdöl

Stiftung für erneuerbare Energien: Weg vom Erdöl

«energy for future» vor dem Bundeshaus: Thomas Binggeli, Hans Ruedi von Känel und André Lüthi (Globetrotter).

Bern – Spätestens seit der Katastrophe in Fukushima ist der Atomausstieg in aller Munde. Dass die Energieversorgung in der Schweiz zu 55 Prozent von Erdöl abhängt, wird dabei weitgehend ausgeblendet. Die neue Stiftung energy for future macht das zum Thema. Sie propagiert den kontrollierten, aber zügigen Umbau der Energieversorgung. Hinter der Stiftung stehen Schweizer Unternehmer und Wissenschaftler.

In der Schweiz werden pro Tag 38 Millionen Liter Erdöl verbraucht. Das entspricht 5 Liter pro Kopf. In 30 bis 40 Jahren ist dieser Rohstoff aufgebraucht; die Unterversorgung wird allerdings bereits in wenigen Jahren spürbar. Ein deutlicher Hinweis: Die maximale Fördermenge – das sogenannte Peak Oil – wurde gemäss der Internationalen Energie Agentur (IEA) bereits 2006 erreicht. Die gemeinnützige Stiftung energy for future propagiert aus diesem Grund einen kontrollierten, aber zügigen Umbau der Energieversorgung – weg von fossilen Rohstoffen hin zu erneuerbaren Energien wie Wind, Sonne, Geothermie und Biomasse. Ziel ist es, den Umbau bis in 30 Jahren zu realisieren. Wird es verfehlt, drohe wegen der Energieknappheit eine Wirtschaftskrise, warnen die Initianten. Der Umbau müsse ohne Abstriche bei Mobilität und Komfort möglich sein.

Parteipolitisch unabhängige Organisation
Die neue Stiftung positioniert sich als parteipolitisch unabhängige Organisation. Sie will in die Breite wirken und mit einer grossen Anzahl Gönner und Firmen die Problematik anpacken. So sollen insbesondere Anlagen zur Produktion erneuerbarer Energien realisiert werden. Die Stiftung distanziert sich vor Einzelinteressen und populistischem Lärm. Gründer und Präsident der Stiftung energy for future ist der langjährige Berner Unternehmer Hans Rudolf von Känel (Sytec Bausysteme AG). Zum Stiftungsrat und Beirat gehören beispielsweise der bekannte Unternehmer Thomas Binggeli von Thömus Veloshop, Solarpionier und Photovoltaik-Professor Urs Muntwiler, sowie Dr. Daniele Ganser, Energieexperte an der Universität Basel.

«Energieeffizienz ist gut, das Erdöl geht uns aber trotzdem aus»
«Energieeffizienz ist gut, das Erdöl geht uns aber trotzdem aus. Deshalb muss dieses Problem jetzt in der Bevölkerung bekannt werden. Wenn wir mit dem Umbau zu spät beginnen, droht der Energiekollaps – mit verheerenden Folgen für die Wirtschaft und damit für uns alle», ist von Känel überzeugt. Die Stiftung sei keine Konkurrenz für andere Organisationen, sondern fokussiere auf die Realisierung von Anlagen, die zu 100 Prozent erneuerbare Energien liefern. Der Gönnerbeitrag für eine Einzelperson kostet 71 Franken. (Stiftung für erneuerbare Energien/mc/ps)

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