Zürich – Gemäss Ergebnissen der aktuellen Salärstudie von Swiss Engineering sind die Hauptgründe für den Ingenieurmangel die zu geringe Gewichtung von Mathematik und Naturwissenschaften in der obligatorischen Schulzeit sowie die wenig attraktiven Lohnaussichten.
Entscheidend für die Wahl des Ingenieurberufs sind vor allem die Freude an der Technik und das Interesse an MINT-Fächern. Das durchschnittliche Einkommen der Ingenieure und Architekten beträgt 115’000 Franken pro Jahr, eine leichte Steigerung von 0,7 % gegenüber dem Vorjahr.
Mangel an Ingenieuren in Führungspositionen
Ja, es gibt einen Mangel an Ingenieuren in der Schweiz, bestätigen 70% der Ingenieure, die an der diesjährigen Salärumfrage von Swiss Engineering teilgenommen haben. Betroffen sind vor allem Positionen mit Führungsfunktionen. Anders sieht es bei den Architekten aus. Nur 24% aller Architekten, die sich an der Umfrage beteiligten, nehmen in ihrer Branche einen Engpass wahr.
Viel Zukunft, wenig Verdienst, wenige Vorbilder
Die Gründe dafür, dass zu wenig Nachwuchskräfte in einen Ingenieurberuf einsteigen, sehen die Befragten primär in der zu geringen Gewichtung von Mathematik und Naturwissenschaften in der Schule. Auch fehlende Vorbilder werden häufig als Faktor genannt. Die – im Vergleich mit anderen Studienrichtungen (Wirtschaft, Recht) – niedrigeren Verdienstmöglichkeiten werden ebenfalls als Grund für den Ingenieurmangel angeführt. Heute verdienen Ingenieure und Architekten im Durchschnitt 115’000 Franken jährlich, wobei es grosse Unterschiede insbesondere nach beruflicher Position und Grösse des Unternehmens gibt. Das Einkommen ist grösstenteils fix; Boni, Prämien und andere variable Einkünfte spielen nur eine marginale Rolle. Viele profitieren von Benefits, mit Abstand am häufigsten in Form von zusätzlichen Ferientagen. Die Befragten selber schlugen primär die Ingenieurlaufbahn ein, weil Freude und Interesse an der Technik vorherrschten, die schulischen Stärken in diesen Fächern lagen sowie der Beruf als Ingenieur als zukunftsträchtig gesehen wurde.
Gute Chancen für Studienabgänger
Neun von zehn der insgesamt 4377 Befragten quer durch alle Altersgruppen hindurch würden heute sicher oder eher nochmals ein Ingenieurstudium absolvieren. Auch zeigt sich, dass Studienabgänger in hohem Mass gefragt sind. Von den 599 Befragten, die in den letzten beiden Jahren ihre Ausbildung abschlossen, fand die Hälfte innerhalb von weniger als einem Monat ihren ersten Job, die meisten anderen innert einem Vierteljahr. Nur knapp jeder Fünfte suchte länger. (STV/mc/hfu)