Zug – Swiss Prime Site (SPS) ist im ersten Halbjahr in allen Bereichen gewachsen und hat auch mehr Gewinn erzielt. Damit hat SPS die eigenen Ziele bereits im ersten Semester erreicht oder gar übertroffen. Daher erhöht der Immobilienkonzern auch seine Ziele für das Gesamtjahr.
Der Betriebsertrag stieg in der Zeit von Januar bis Juni um 2,5 Prozent auf 378,9 Millionen Franken, teilte SPS am Donnerstag mit. Dazu hätten sämtliche Gruppengesellschaften beigetragen. So konnte SPS grosse Flächen neu- oder wiedervermieten. Dies führte zu einem Anstieg des Mietertrags um 1,9 Prozent auf 214,2 Millionen Franken. Aus Verkäufen ergab sich ein Ertrag von 14,7 Millionen Franken. In der zweiten Jahreshälfte dürfte sich dieser aufgrund von bereits unterzeichneten Immobilienverkäufen markant erhöhen.
Starkes Wachstum im Asset Management
Weiter zugelegt hat Swiss Prime Site Solutions. Insgesamt wurden Akquisitionen von rund 1,2 Milliarden Franken abgewickelt. Die Real Estate Assets under Management legten nicht zuletzt dank der Übernahme der Zuger Akara auf 6,9 Milliarden Franken (Ende 2021 5,9 Mrd.) zu. Entsprechend stieg der Ertrag aus Asset Management auf 27,2 von 8,3 Millionen Franken. Der Ertrag aus Dienstleistungen war mit 59,5 Millionen Franken (Vorjahr 56,9 Mio) und aus Retail mit 57,4 Millionen (46,0 Mio) ebenfalls höher.
Dank der operativen Erfolge und des Rückgangs der Leerstandsquote auf 4,4 von 4,7 Prozent ergaben sich höhere Neubewertungen von 166,6 Millionen (134,3 Mio.). Der Wert des Portfolios stieg auf 13,1 von 12,8 Milliarden Franken Ende 2021.
Daraus ergibt sich ein Betriebsgewinn von 365,4 Millionen Franken (VJ 348,5 Mio). Exklusive Neubewertungen belief sich der EBIT auf 198,8 Millionen Franken nach 214,2 Millionen Franken. Unter dem Strich blieb ein Reingewinn von 267,4 Millionen Franken (VJ 251,5 Mio). Ohne Neubewertungen waren es 158,0 Millionen Franken (VJ 164,7 Mio). Damit hat SPS bereits mehr als die Hälfte der Ausschüttung für 2021 (3,35 Franken je Aktie) erwirtschaftet und die Erwartungen der Analysten übertroffen.
Ziele 2022 angehoben
Für die weitere Entwicklung gibt sich SPS zuversichtlich. Das Marktumfeld sei trotz verschiedener Herausforderungen intakt und daher würden die Ziele für 2022 erhöht, heisst es. Konkret erwartet SPS neu Real Estate Assets under Management von über 20 Milliarden Franken (bisher CHF 19-20 Mrd.). Der Leerstand für das Gesamtjahr wird unter 4,4 Prozent (bisher unter 4,6%) und das Wachstum der «Funds from Operations», die bei Immobilienfirmen massgebende Kerngrösse, am oberen Ende der Bandbreite von 3 bis 5 Prozent erwartet. Im Bereich Swiss Prime Site Solutions werde neu ein EBIT von rund 30 Millionen (bisher 27- 28 Mio) angestrebt.
Zusammen mit dem Halbjahresbericht gab die Gesellschaft ausserdem einen Führungswechsel im Kerngeschäft Immobilien bekannt. CEO René Zahnd übernimmt zusätzlich die Führung von SPS Immobilien von Martin Kaleja, der den Konzern auf eigenen Wunsch hin verlässt.
Das Ergebnis sei solide, heisst es bei der Zürcher Kantonalbank in einem Kommentar. Am Markt wird der Zahlenkranz im frühen Handel jedoch ohne Euphorie aufgenommen: Die Aktie tendiert fünf Minuten nach Börsenstart gleichauf mit dem Markt um 0,7 Prozent höher.
Da SPS die Konzernrechnung 2022 neu nach dem Rechnungslegungsstandard IFRS erstellt, wurden die Vorjahreszahlen entsprechend angepasst. (awp/mc/ps)