An Dubais Tankstellen der Firma Emarat (im Bild: die Station «Chicago Beach» im Bezirk Jumeira») können die Verbraucher weiter unbeschwert auftanken, im Nachbar-Emirat Sharjah dagegen liegen 30 ENOC-Stationen still.
Weil die Spritfirmen in den Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) Benzin und Diesel wegen der staatlichen Subventionspolitik weit unter dem Marktpreis verkaufen müssen, schreiben die Tankstellenbertreierfirmen ENOC, Eppco und Emarat seit Jahren Verluste. In den letzten 12 Monaten stieg der Preis für das Fass Rohöl der Sorte Texas WTI um 35 Prozent, doch konnten die Emirate-Spritfirmen diesen Aufschlag nicht an die Autofahrer im vollen Umfang weitergeben. Der Liter Benzin in den VAE kostet nur ein Drittel von dem, was an Spritstationen in der Schweiz verlangt wird.
Kraftstoffmangel trotz Ölreichtum
Im Scheichtum Sharjah geriet vor Kurzem ENOC finanziell so stark unter Druck, dass sieim Juni wochenlang «trocken» lag. Lange Atoschlangen bildetetn sich vor den Zapfsäulen – und das im Golfstaat, der 8 Prozent der Weltölreserven beheimatat. Nachdem ENOC ein Ultimatum der Regierung von Sharjah verstreichen liess, ordnete das Emirat die Schliessung von 30 ENOC-Tankstellen an. In Dubai dagegen fliessen Benzin und Diesel ohne Unterbrechung weiter.
Abu Dhabi wird’s schon richten…
Am Dienstag berichtete die auflagenstärkste VAE-Tageszeitung Gulf News, die Abu Dhabi National Oil Company, auch ADNOC genannt, sie würde die kriselnden Konkurrenten ENOC übernehmen. Das Dementi folgte auf den Fuss: «Dies sind Spekulationen, die jeder Grundlage entbehren,» sagte ein ENOC-Sprecher in einer e-Mail an die Medien. Neun Zehntel des schwarzen Goldes in den VAE lagern unter den Wüsten von Abu Dhabi.