Zürich – Im Jahr 2010 sind die Einkommen im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. Das landwirtschaftliche Einkommen der Referenzbetriebe erreicht 55’200 Franken je Betrieb gegenüber 60’300 Franken im Vorjahr, was einer Abnahme von 8,5 % entspricht. Der durchschnittliche Arbeitsverdienst je Familienarbeitskraft sinkt im Vergleich zu 2009 um 4,9 % von 41’200 Franken auf 39’100 Franken. Im Vergleich der letzten 10 Jahre liegt dieser Wert über dem Durchschnitt, wie die Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon ART mitteilt.
Die mittlere Rohleistung von 250 200 Franken je Betrieb liegt 5 500 Franken beziehungsweise 2,1 % unter dem Niveau des Vorjahres. Dies ist auf die mehrheitlich tieferen Produzentenpreise sowie auf einen für einzelne Kulturen ungünstigen Witterungsverlauf zurückzuführen. Für den Pflanzenbau sinkt die Rohleistung um 4’000 Franken (- 10 %). Kleinere Erntemengen und niedrigere Produzentenpreise charakterisierten die Getreideproduktion. Bei den Zuckerrüben führt die Reduktion der Anbaufläche, die Senkung der Preise und eine gewichtsmässig kleinere Ernte trotz überdurchschnittlichen Zuckergehalten insgesamt zu einem Rückgang der Rohleistung um 28 %. Nach einem guten Vorjahr geht im Futterbau die Rohleistung aufgrund tieferer Erträge und Richtpreisänderungen zurück.
Weiter gesunkener Milchpreis belastet
Der Rückgang der Rohleistung in der Tierhaltung um 3’300 Franken (- 2,8 %) ist hauptsächlich auf einen weiter gesunkenen Milchpreis zurückzuführen. Die Rohleistung Milch ist bei einer leicht ausgedehnten Milchmenge um 1’500 Franken (- 2,7 %) zurückgegangen. Ein Überangebot an Schlachtschweinen sowie eine ungünstige Entwicklung des Rindviehmarktes mit niedrigeren Produzentenpreisen hat eine Abnahme des Ertrags bei Rindvieh und Schweinen zur Folge. Demgegenüber kann in der Geflügelhaltung die Rohleistung aufgrund guter Absatzbedingungen um 9,3 % gesteigert werden. Der tieferen Rohleistung aus der landwirtschaftlichen Produktion steht eine Zunahme der Direktzahlungen von 1 950 Franken gegenüber. Höhere Direktzahlungsansätze führen vor allem beim ökologischen Ausgleich und den Hangbeiträgen zu einer höheren Summe. Paralandwirtschaftliche Aktivitäten nehmen gegenüber dem Vorjahr zu, während die Erfolge aus den ordentlichen Anlagevermögen zurückgehen.
Höhere Abschreibungen für Maschinen und Gebäude
Die Fremdkosten sind praktisch auf der Höhe des Vorjahres (- 0,2 %). Sie betragen im Jahr 2010 195’000 Franken pro Betrieb. Die Sachkosten im Pflanzenbau sinken infolge tieferer Düngerpreise um 590 Franken (- 4,4 %). Die Sachkosten in der Tierhaltung gehen um 890 Franken (- 1,6 %) zurück. Der Hauptgrund liegt bei tieferen Kosten für den Tierzukauf. Höher sind dagegen die Abschreibungen für Maschinen und Gebäude. Die Kosten für Schuldzinsen sind 2010 geringer als im Vorjahr, dies als Folge eines Rückgangs des mittleren Zinssatzes für Fremdkapital. (ART/mc/ps)