Tiefere F&E-Ausgaben wegen der Zuwanderungs-Initiative

Antibiotikaresistenz

(Foto: everythingpossible - Fotolia.com)

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Neuenburg – Die Aufwendungen des Bundes für Forschung und Entwicklung sind im Jahr 2014 im Vergleich zu 2012 um 7 Prozent gesunken. Damit liegen sie wieder unterhalb der Grenze von 2 Mrd Franken, die vor zwei Jahren überschritten worden war. Der Hauptgrund für diesen Rückgang ist die Einstellung der internationalen Zusammenarbeit mit der Europäischen Union im Bereich der Forschung infolge der Annahme der Masseneinwanderungsinitiative am 9. Februar 2014.

Die Gesamtaufwendungen des Bundes für Forschung und Entwicklung (F+E) beliefen sich 2014 auf 1,966 Milliarden Franken. Zu laufenden Preisen, d.h. ohne Bereinigung der Inflation, sind die Gesamtaufwendungen gegenüber 2012, dem Jahr der vorigen Erhebung, um 7 Prozent zurückgegangen. Diese Entwicklung steht im Gegensatz zu den zwischen 2006 und 2012 verzeichneten Anstiegen der F+E-Aufwendungen.

Weniger Beiträge an die Europäische Kommission
Der Rückgang der Aufwendungen ist hauptsächlich auf die markante Verringerung der F+E-Beiträge zurückzuführen, wie das Bundesamt für Statistik in einer Mitteilung schreibt. Zwischen 2012 und 2014 sind diese um 187 Millionen Franken gesunken, was einem Rückgang um 10 Prozent entspricht. Besonders stark sind die ans Ausland bezahlten Beiträge und insbesondere die Zahlungen an die Europäische Kommission zurückgegangen. Letztere fielen von 453 Millionen Franken im Jahr 2012 auf 77 Millionen Franken im Jahr 2014.

Dieser Rückgang steht in direktem Zusammenhang mit der Abstimmung vom 9. Februar 2014 und der Annahme der Volksinitiative «Gegen Masseneinwanderung». In der Folge sistierte die Europäische Kommission vorübergehend die Zusammenarbeitsvereinbarungen im Bereich der internationalen Forschung. Die Auszahlung der vom Bund vorgesehenen Beiträge (Budget: über 500 Millionen Franken) wurde bis im Dezember 2014 blockiert.

Bund betreibt mehr Forschung
Im Jahr 2014 zählte das Forschungspersonal des Bundes rund 900 Beschäftigte in Vollzeitäquivalenten, was gegenüber 2012 einer Zunahme um 15 Prozent entspricht. Diese Entwicklung widerspiegelt die Zunahme der vom Bund selbst durchgeführten Forschungsarbeiten. So stiegen die Intramuros-F+E-Aufwendungen des Bundes in diesem Zeitraum von 139 Millionen auf 191 Millionen Franken. (BFS/mc/pg)

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