Zürich – Im kommenden Jahr rechnen die IT-Abteilungen überwiegend mit steigenden Budgets. 38 Prozent (Vorjahr 35 Prozent) der von Capgemini im Rahmen der jährlichen IT-Trends-Studie befragten IT-Verantwortlichen aus der Schweiz, Deutschland und Österreich gehen davon aus, dass ihnen im Jahr 2012 mehr Geld zur Verfügung steht als 2011. 23 Prozent rechnen mit Kürzungen (Vorjahr 21 Prozent), während 33 Prozent der CIOs gleichbleibende Ausgaben budgetiert haben (Vorjahr 39 Prozent).
Die Auswirkungen der Krise schlagen sich – wenn überhaupt – nach Meinung der CIOs erst 2013 mit Kürzungen und Stagnation in den Budgets nieder. Für die IT-Trends-Studie wurden im Oktober 2011 156 IT-Verantwortliche von Grossunternehmen im deutschsprachigen Raum befragt. Die vollständige Auswertung der Ergebnisse wird im Februar 2012 veröffentlicht.
Schweizer Unternehmen halten sich mit Neuinvestitionen zurück
Verglichen mit Deutschland und Österreich ist die Budget-Situation in der Schweiz verhalten: Lediglich 32 Prozent der CIOs steht mehr Geld zur Verfügung (Deutschland 40 Prozent, Österreich 36 Prozent) und 26 Prozent müssen Ausgaben kürzen (Deutschland 22 Prozent, Österreich 23 Prozent). «Die Schweizer Wirtschaft und vor allem die Banken wurden von der Finanzkrise stark belastet. Angesichts der Eurokrise halten sie sich derzeit mit Neuinvestitionen zurück.
Allerdings wird auch nicht dramatisch gekürzt: Der Mehrheit der Schweizer CIOs steht im kommenden Jahr genau so viel Budget zur Verfügung wie 2011», erklärt Rosario De Francisci, Chief Market Officer bei Capgemini in der Schweiz.
Ein Fünftel des Budgets für Innovation
Für die Entwicklung von Innovationen werden in allen drei Ländern im Durchschnitt knapp 22 Prozent des Budgets aufgewendet, von denen zirka ein Drittel in die Evaluierung neuer Technologien und knapp zwei Drittel in Umsetzungsprojekte inklusive Beschaffung, Entwicklung und Implementierung gesteckt werden. Der grösste Anteil des Budgets fliesst in die Erhaltung der IT-Landschaft: 71 Prozent werden für die Aktualisierung von Infrastruktur-Komponenten sowie kleinere und grössere Updates und Harmonisierungen ausgegeben.
«Die Aufwendungen für den Erhalt der IT-Landschaft sind niedriger als erwartet. Das bedeutet, dass viele CIOs ihre IT in den letzten Jahren schlanker und effizienter aufgestellt und sich dadurch Freiraum geschaffen haben, um neben dem täglichen Betrieb IT-Innovationen auf den Weg zu bringen», kommentiert De Francisci.
Nicht nur der CIO gibt Geld für Technologie aus
Von den Fachabteilungen werden derzeit im Durchschnitt 16 Prozent der Technologie-Ausgaben verwaltet. De Francisci: «Dabei handelt es sich wahrscheinlich zum grössten Teil um Pilotprojekte, die die Fachabteilung mit Hilfe externer Berater aufsetzt. Wenn sich die Lösungen bewähren, werden sie von der IT-Abteilung industrialisiert und in den laufenden Betrieb übernommen. Falls die Fachabteilung allerdings Dauerlösungen ohne Abstimmung mit dem CIO etabliert, birgt das die Gefahr, dass eine Schatten-IT im Unternehmen entsteht und neue Datensilos geschaffen werden. Deren Re-Integration kann später hohe Kosten verursachen.» (Capgemini/mc/pg)