Trotz PET-Klau: Verwertungsquote auf 80 Prozent

Recycling

Schweizer Verwertungsquote im internationalen Vergleich absolute Spitze.

Zürich – Das Bundesamt für Umwelt teilt in seinem jährlichen Bericht der Getränkeverpackungen mit, dass die PET-Verwertungsquote im 2010 bei 80 Prozent liegt. Die Mindestverwertung von 75 Prozent wurde somit problemlos überschritten. Sorge bereiten hingegen die nicht registrierten PET-Exporte, die sich negativ auf die Quote auswirken, weil diese geschätzten 2 Prozente statistisch nicht einbezogen werden.

Die erreichte Verwertungsquote von 80 Prozent stellt im internationalen Vergleich einen absoluten Spitzenwert dar. Diese Zahl ist erfreulich, ist sie doch ein Zeichen dafür, dass die Schweizerinnen und Schweizer im letzten Jahr einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz geleistet haben. Dies auch dank den über 30’000 Sammelstellen von PET Recycling Schweiz, bei denen die Konsumentinnen und Konsumenten in der Schweiz die Möglichkeit haben, ihre PET-Getränkeflaschen zu entsorgen. Damit ist das PET-Sammelstellennetz beispielsweise deutlich dichter als das Briefkastennetz der Post.

Nicht bewilligte PET-Exporte verfälschen die Verwertungsquote
Schlechte Baumwollernten und der grosse Rohstoffbedarf führten zu einer weltweit steigenden Nachfrage nach Kunstfasern. Auch der hohe Erdölpreis – PET entsteht aus Erdöl – fördert den Materialklau. So werden PET-Flaschen zum begehrten Diebesgut, direkt bei den Sammelstellen entwendet und häufig nach Asien exportiert. PET-Recycling Schweiz schätzt, dass dadurch um die 2 Prozent der PET-Flaschen schwarz ins Ausland gelangen. Die vom BAFU präsentierte Verwertungsquote umfasst jedoch nur die gemeldeten PET-Mengen. Die demnach nicht registrierten, aber gesammelten und exportierten PET-Getränkeflaschen fehlen somit in der Statistik und verfälschen die tatsächliche Verwertungsquote, die eigentlich 2 Prozent höher liegt.

Ungemach in zweifacher Hinsicht
Mit dem steigenden «illegalen» PET-Export droht den Konsumenten und PET-Recycling Schweiz Ungemach in zweifacher Hinsicht: Zum einen drücken die nicht-deklarierten PET-Exporte die Recyclingquote nach unten. Würde dadurch die 75-Prozent-Grenze erreicht, sähe das Gesetz die Einführung eines Pfandes oder einer Entsorgungsgebühr vor. Zum anderen entgehen PET Recycling Schweiz durch die Exporte notwendige Einnahmen. Einnahmen, die das Recycling finanzieren helfen und eines der günstigsten Recyclingsysteme der Welt schaffen – ohne jegliche Abstriche am Umweltschutz. PET-Recycling Schweiz wird weiterhin den Dialog mit den Exporteuren suchen und sie davon überzeugen, dass das Material in der Schweiz besser aufgehoben ist und dem hiesigen Recyclingsystem zugutekommen soll. Zudem sind lange Transportwege ins Ausland nicht umweltfreundlich.

PET-Recycling ist Umweltschutz

Die Umwelt profitiert von der hohen Verwertungsquote: Dank des PET-Recyclings wurden im vergangenen Jahr 139’000 Tonnen Treibhausgase (hauptsächlich CO2) weniger ausgestossen. Dies entspricht dem jährlichen Ausstoss aller Personenwagen des Kantons Schaffhausen. Zudem reduziert das Recycling den Energieverbrauch: 2010 konnten so 36 Millionen Liter Erdöl eingespart werden. Diese würden ausreichen, um alle Haushaltungen im Kanton Appenzell Ausserrhoden ein Jahr lang zu heizen. (PET-Recycling Schweiz/mc/ps)

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