Washington – US-Präsident Donald Trump hat erneut seinen Justizminister ins Visier genommen. In einem Interview sagte er, er sei unzufrieden mit Jeff Sessions› Arbeit. Gleichzeitig betonte er, es gehe dabei nicht mehr nur um Sessions› Verhalten in der Russlandaffäre.
Sessions sei abwesend und mache sich in seiner Rolle als oberster Jurist des Landes schlecht, sagte Trump in einem Interview mit dem Fernsehsender Hill.TV. «Ich habe keinen Justizminister. Das ist sehr traurig», so Trump wörtlich. Der US-Präsident kritisierte ganz allgemein die Arbeit Sessions› – und nicht mehr nur in Bezug auf die Russlandermittlungen: «Ich bin nicht glücklich mit zahlreichen Dingen, nicht nur mit diesem Fall», sagte Trump und nannte konkret die Grenzpolitik.
Die Kritik Trumps an Session ist nicht neu, verschärft sich nun aber. Schon mehrfach hatte Trump seinen Justizminister kritisiert, Ende Mai bereute er dessen Ernennung sogar öffentlich. Bei der Kritik ging es bisher vor allem um die Tatsache, dass sich Sessions wegen Befangenheit aus den Ermittlungen in der Russlandaffäre zurückgezogen hat. Die Oberaufsicht über die Russlandermittlungen führt seitdem Vizejustizminister Rod Rosenstein. Dieser setzte im Mai 2017 Robert Mueller als Sonderermittler ein. (mc/pg)