Trump setzt Kampagne einer «gestohlenen Wahl» fort
Washington – Drei Wochen vor der Präsidentenwahl in den USA setzt Donald Trump seine Kampagne, wonach es bei der Wahl nicht mit rechten Dingen zugehe, unbeirrt fort. Der Kandidat der Republikaner, derzeit in fast allen massgeblichen Umfragen klar hinten, behauptet seit Tagen ohne jeden Beweis, die Wahl sei von verschiedener Seite manipuliert, um ihn von seinem Sieg abzuhalten.
Am Montag ging Trump soweit zu behaupten, es gebe nicht nur am Wahltermin (8. November), sondern auch schon zuvor Wahlbetrug in grossem Stil. «Warum lassen die republikanischen Parteiführer das zu? So naiv!» twitterte Trump. Es gibt für Wahlbetrug in den USA keinerlei Anzeichen. Überprüfungen vergangener Wahlen ergaben lediglich eine verschwindende Zahl von Unregelmässigkeiten.
Of course there is large scale voter fraud happening on and before election day. Why do Republican leaders deny what is going on? So naive!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 17. Oktober 2016
Organisation ist Sache der Bundesstaaten
Dazu kommt, dass die Organisation der Wahlen den Bundesstaaten obliegt. In vielen der umkämpften Swing States wie in Ohio, Florida, North Carolina oder Arizona haben die Republikaner das Sagen – dass sie Wahlbetrug unterstützen würden, um der Demokratin Hillary zum Sieg zu verhelfen, scheint mindestens unwahrscheinlich.
Trumps Furor wird selbst in der eigenen Partei, zu der er mehr und mehr die Brücken abbricht, als brandgefährlich angesehen. Er bringe so die ganze Wahl in Misskredit, zerstöre das bereits angeknackste Vertrauen in die Demokratie und vertiefe die Spaltung des Landes. (awp/mc/pg)