Zürich – Die UBS ist erneut Ziel einer Razzia geworden. So seien in den vergangenen Tagen in Deutschland bundesweit mehrere Filialen der Bank durchsucht worden, wie das Wall Street Journal Deutschland schreibt («WSJ»; Online-Ausgabe 11.7). Ein Sprecher der Oberstaatsanwaltschaft Bochum habe entsprechende Informationen der Zeitung aus Finanzkreisen bestätigt. «Die Ermittlungen dienen der Auffindung von Geschäftsunterlagen, aus denen sich weitere Erkenntnisse und Nachweise über die Steuerhinterziehung der UBS-Kunden gewinnen lassen», erklärte er gegenüber WSJ.
Für die UBS ist das Thema nicht neu, wie die Bank am Donnerstag in einer Stellungnahme mitteilt. «Die Durchsuchungen sind Teil eines Verfahrens, das bereits 2012 initiiert wurde. UBS toleriert keinerlei Aktivitäten, die dazu dienen, Kunden bei der Umgehung ihrer Steuerpflichten zu unterstützen.» Die Bank habe Massnahmen getroffen, um die Steuerkonformität aller Kunden aus Deutschland zu erreichen, heisst es. Zudem zeige man sich zuversichtlich, dass spätestens bis Ende 2014 alle Kunden aus Deutschland den Nachweis über ihre Steuerkonformität erbringen werden.
Ankauf einer Steuer-CD
Wie WSJ weiter schreibt, brachte das Bundesland Nordrhein-Westfalen in 2012 die Ermittlungen ins Rollen. Damals hatte das Land eine Daten-CD mit Informationen über UBS-Kunden gekauft, die mutmasslich ihre Einnahmen nicht versteuert haben. Die Aufarbeitung dieser Informationen liege in den Händen der Bochumer Staatsanwälte.
Bei den laufenden Ermittlungen habe sich gezeigt, dass viele Steuerpflichtige Stiftungskonstruktionen genutzt hätten, um die Zahlung von Steuern zu umgehen, erklärte der Sprecher der Staatsanwaltschaft dem WSJ. Die erneuten Durchsuchungen stünden im Zusammenhang mit dem Ende 2012 eingeleiteten Verfahren, heisst es. (awp/mc/ps)