Umweltschutz statt Klimahysterie

Umweltschutz statt Klimahysterie
(Photo by Dikaseva on Unsplash)

Das Beste an der aktuellen Abkühlung ist, dass sich das mediale Lechzen nach Dramen und Rekorden («Backofen», «Gluthitze», «Hitzerekord») auch wieder verziehen wird. Es entsteht Raum, sich wieder mal dem etwas drögeren Thema des Umweltschutzes zu widmen. Hier wären, im Gegensatz zur nur langfristigen Beeinflussung des Klimas, Sofortlösungen möglich.

Kommentar von Helmuth Fuchs

Das scheint aber die Mehrheit der Politiker und auch Bürger weniger zu interessieren, da sofortige Lösungen auch sofortige Taten auf allen Seiten nötig machen. Da ist es natürlich sehr viel angenehmer, sich mit Untergangszenarien in 30 bis 50 Jahren zu befassen und Wahrscheinlichkeiten und Modelle zu diskutieren, die naturgemäss einen riesigen Spielraum, oder je nach Geisteshaltung und dem Grad religiösen Eifers gar keinen mehr, zulassen.

Zudem: Welches Klima in welchen Sphären soll genau geschützt werden? Wer definiert, was ein «gutes» Klima ist, an welchem Ort über welchen Zeitraum? Wer trägt die Schuld, wenn sich das Klima in eine unerwünschte Richtung entwickelt und was ist die Strafe dafür? Welches Gremium richtet über die Verstösse und legt die Strafe fest? Alles Fragen, die zusätzlich dadurch erschwert werden, dass sich das Klima nicht an Landes- und andere Grenzen hält und der Ort der Ursache nicht zwingend derjenige der Wirkung ist.

Verursacher in die Pflicht nehmen
Einfacher liesse sich heute schon viel mehr für die Umwelt (und damit längerfristig für das Klima) unternehmen. Hier haben wir sehr direkte Einflussmöglichkeiten, eine lange und gesicherte Ursachen-Wirkung-Erfahrung, bestehende Gesetze etc. Zudem ist ein direkter Zusammenhang zum Beispiel zwischen der Fläche an gesundem Wald und dessen Fähigkeit, CO2 zu binden, unstrittig. Womit man gleich morgen beginnen könnte:

  • Sofortiger Stopp von grossflächigen Rodungen (oft durch Abbrennen) mit international geregelten massiven Bussen und Handelseinschränkungen bei Zuwiderhandlung.
  • Anreizprogramme zur Aufforstung in dafür optimalen Regionen.
  • Gezielte Verwendung von Hilfs- und Unterstützungsgeldern zur Beseitigung von Umweltverschmutzung (Mülldeponien, Müllverbrennung, Wasserverschmutzung…).
  • Signifikante Einschränkung bei Einwegverpackungen und Wegwerfprodukten (meist Plastik).
  • Staatliche Unterstützung für Tierfabriken und Monokulturen einschränken.
  • Katalysatorpflicht für Tanker und Kreuzfahrtsschiffe. Ersatz von Schweröl als Treibstoff durch weniger schädliche Alternativen.

Diese Massnahmen verursachen bei Steuerzahlern und Staaten keine zusätzlichen Kosten, nehmen aber die Verursacher von Umweltschäden vermehrt in die Pflicht.

Zusätzlich haben die Staaten die Möglichkeit, über Lenkungsmassnahmen (Steuern), die Anreize hin zu einem verbesserten Umweltschutz zu setzen, bis hin zu einem grundlegenden Wandel des Steuersystems:

  • Vermehrte Besteuerung von Energie statt Arbeit.
  • Vermehrte Besteuerung von Vermögen statt Einkommen.
  • Besteuerung von Finanztransaktionen, welche nicht in einem primären Zusammenhang mit der Unterstützung der Realwirtschaft stehen (Derivative, Schachtelprodukte).
  • Förderung effizienter und geschlossener Kreisläufe (führt bei der Ernährung zum Beispiel zu weniger Fleisch und mehr pflanzlichen Nahrungsmittel).
  • Förderung nicht-fossiler Energien dort, wo die Effizienz mit Blick auf den gesamten Kreislauf gegeben ist.
  • Förderung lokaler Initiativen (lokale Herstellung und lokaler Verbrauch).

Mit all den Möglichkeiten, die uns heute schon zu Verfügung stehen, erstaunt es, dass Politiker und auch Privatpersonen sich hier nicht mit mehr Vehemenz für griffige Massnahmen einsetzen, die sofort eine Wirkung erzielen, statt für die Besteuerung eines an sich ungefährlichen Gases, dessen Reduktion nach gängiger Lesart erst in Jahrzehnten eine Wirkung haben wird.

Offensichtlich ist Panik kein guter Ratgeber, wenn konkrete Lösungen das Ziel sind.

Wie Bäume das Klima retten könnten

3 thoughts on “Umweltschutz statt Klimahysterie

  1. Sofortige Massnahmen bezüglich Plastik:
    Solutum.co z Bsp.
    die anderen aufgelisteten Sachen natürlich ebenfalls sofort umsetzen, bewerben, trendy machen, sofort und jetzt und nicht wieder 10 Jahre darüber debattieren ob und wenn…

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