Fragiles Ökosystem: Arktis. (Bild: United Nations Environment Programme UNEP)
Kapstadt / Nairobi – Die zunehmende Ausbeutung von Rohstoffen bedroht nach einer UN-Studie das empfindliche Ökosystem in der Arktis. Ermöglicht werde die wirtschaftliche Nutzung durch das beschleunigte Schmelzen der Meereisdecke, heisst es in dem am Montag in Nairobi veröffentlichten Jahresreport 2013 des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP).
Das zurückweichende Eis erleichtere deutlich den Zugang zu bislang ungenutzten Erdgas- und Ölvorkommen. Die arktische Sommereisdecke sei 2012 auf ein Rekordtief von 3,4 Millionen Quadratkilometern geschrumpft. Dies sind den Angaben zufolge 18 Prozent weniger als der bisher registrierte Negativ-Rekord im Jahr 2007 und 50 Prozent weniger als die Durchschnittswerte in den 1980er und 1990er Jahren.
«Das Schmelzen des Eises verursacht einen Ansturm auf genau die fossilen Brennstoffe, die das Schmelzen überhaupt erst angetrieben haben», betonte UNEP-Exekutivdirektor Achim Steiner. Auch das Landeis und die Permafrostböden tauen dem Report zufolge. Der Klimawandel trage so zur Erhöhung des globalen Meeresspiegels bei und gefährde Tiere wie Eisbären. (awp/mc/ps)